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SONNENSTROM AUS DER SAHARA

Allgemein

SONNENSTROM AUS DER SAHARA

Es ist lobenswert, ein so wichtiges Thema wie unsere künftige Energieversorgung aufzugreifen. Schade ist jedoch, dass Autor Bernd Müller (Teil „Power aus dem Süden“, Anm.d.Red.) die Probleme eines solchen Vorhabens nicht ernsthaft diskutiert und die oft sehr gewagten Thesen der TREC (Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation, Anm.d.Red.) weitgehend kritiklos übernimmt.

So ist von TREC vorgesehen, die solarthermischen Kraftwerke mit so großen Wärmespeichern auszurüsten, dass diese auch die Nacht hindurch Strom erzeugen können. Wenn Geld keine Rolle spielt, ist das technisch sicher möglich. Aber die Behauptung, ein solches Solarkraftwerk liefere „verlässlicher Strom als ein Kohlemeiler, der regelmäßig zum Warten heruntergefahren wird“, ist sicher nicht richtig. Denn alle Dampfturbinen müssen regelmäßig gewartet werden, egal ob sie in Solar- oder in Kohlekraftwerken eingesetzt sind. Auch die Bemerkung, „ solarthermische Kraftwerke (seien) die einzige regenerative Energiequelle, die sogar Regelenergie ins Netz speisen kann“, stimmt nicht, denn Wasserkraftwerke können das sogar noch besser.

Ein weiteres großes Problem solarthermischer Kraftwerke in der Sahara wird vom Autor leider nicht erwähnt: das notwendige Kühlwasser. Ein Dampfkreislauf muss am hinteren Ende gut gekühlt werden, um einen guten Wirkungsgrad zu erreichen. Die beeindruckend hoch angegebenen Leistungen der solarthermischen Kraftwerke können bestenfalls erreicht werden, wenn große Mengen möglichst kalten Kühlwassers zur Verfügung stehen. Das ist jedoch in der Sahara bekanntlich nicht der Fall. Der Ausbau eines gigantischen Kühlwassernetzes (mit Meerwasser?) durch große Teile der Sahara, um die vorgesehenen vielen Tausend Solarkraftwerke zu versorgen, ist kaum realisierbar und würde jeden Kostenrahmen sprengen.

Ulrich Leuchs, per E-Mail

Vielleicht benutzen Sie auf Seite 82 am Anfang ganz bewusst das Wort „Visionäre“? In meinem Duden steht dazu die Erläuterung „ Geisterseher“, und zu „Vision“ steht dort „Trugbild“. Geisterseher sollten nicht ihre Trugbilder unter dem Begriff „ Wissenschaft“ verkaufen dürfen. Nur ein Beispiel: Ich habe aus den Prospekten von Andasol 1 anhand der technischen Daten selber gerechnet. Und da erhalte ich zur Möglichkeit der Speicherung für den Nachtbetrieb über die Salzspeicher gerade einmal zwei Stunden Volllastbetrieb.

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Es wird überall ein wenig gemogelt, manchmal darf es etwas mehr sein. Auch in der Sahara wird die Sonne untergehen. Aus den 800 in Deutschland möglichen Volllaststunden wird vielleicht das Doppelte, kaum mehr. Denn auch in der Sahara wird die Leistung eines Parabolrinnenkraftwerks sinken, wie es die Winkelfunktionen vorgeben.

Sie sollten sich um die Energiequelle der Zukunft kümmern, die Deutschland nicht im eigenen Lande sehen will. Das ist die Kernkraft.

Dr. Lutz Niemann, Physiker, per E-Mail

STILLSTAND NACH DEM SIEG

Heft 3/2009

Man muss sich schon wundern über den naiven mediterranen Zeitgeist mancher Archäologen. Da wird der Freiheitskampf der Germanen gegen römische Besatzer zu einer „angezettelten Meuterei“ herabgestuft. Es ist vom „Verrat des Arminius“ an seinem römischen „Arbeitgeber“ die Rede. Man gewinnt den Eindruck, Herr von Schnurbein ist der Auffassung, das Ziel der römischen Streitmacht wäre es gewesen, den Barbaren die Segnungen der römischen Zivilisation zu bringen. Dabei wird unterschlagen, dass es sich hierbei um Sklavenhalter gehandelt hat, die ihren imperialen Machtanspruch brutal durchgesetzt haben. Die Kreuzigung Jesu war schließlich kein singuläres Ereignis, sondern tägliche Praxis der Besatzungsmacht.

Gunther Haubach, Mühlhausen

DER TRICK MIT DER 11

!Beutelspacher, Heft 3/2009

Der Artikel von Prof. Albrecht Beutelspacher schlug bei unserer Familie ein wie eine Bombe. Super geschrieben und gut erklärt. Als jedoch mein Sohn (10 Jahre) das mit mehreren Zahlen nachrechnete, stellte er alsbald fest: Stimmt ja gar nicht! Wenn man zum Beispiel eine Zahl hat, bei der 5 + 7 addiert werden muss, kommt etwas Zweistelliges heraus. Aber vielleicht hat der Professor auch dazu einen Trick.

Alexander Kolesinski, per E-Mail

Er hat tatsächlich einen. Ein Beispiel: Wie viel ist 57 mal 11? Man schreibt die 5 vorne hin, lässt dahinter etwas Platz und schreibt hinten die 7. In die Mitte müsste man nun 5 + 7 = 12 setzen. Man schreibt davon aber nur die Einerstelle hin, also die 2, und addiert die 1 zur vorne stehenden 5. Es ergibt sich korrekterweise 627. Die Redaktion

DAS WAHNSINNIGE UNIVERSUM

Heft 3/2009

Selbst wenn die Betrachtungen zu Boltzmann-Gehirnen und De-Sitter-Universen konsistent sind, ist nur die Widerspruchsfreiheit mathematischer Abstraktionen bewiesen. Ob damit belastbare Aussagen über die Realität gemacht werden können, weiß niemand.

Andererseits setzen wir uns auch ganz bedenkenlos in Flugzeuge und vertrauen dabei mathematischen Berechnungen. Warum – so kann man fragen – sollte dieses Vertrauen dann im Falle kosmologischer Modelle fehlen, nur weil deren Schlussfolgerungen liebgewonnenen Vorstellungen, ja dem sonst bewährten Hausverstand eine schallende Ohrfeige erteilen? Und wie würde sich die Vorstellung, ein Boltzmann-Gehirn zu sein oder in einem Multiversum zu leben, auf unser Weltbild auswirken?

Josef Wolferseder, per E-Mail

WIE TIERFILMER TRICKSEN

Heft 4/2009

Außer dem von Ihnen zum 1. April erschaffenen Lepus ovi haben Sie in Ihrer neuen Ausgabe auf Seite 23 ein weiteres Tier entstehen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Rechtschreibüberprüfung aus der Aspisviper (Vipera aspis) eine „ Asbestviper“ gemacht hat.

Siglinde Uhlmann, per E-Mail

Die Leserin hat recht: Die Aspis-Viper war gemeint. Pardon! Die Redaktion

LEBEN IM LABOR ERSCHAFFEN

Heft 3/2009

Synthetische Biologie ist (oder wird) ein heißes Thema. Also war ich gespannt, wie es bdw gelungen ist, diese so komplexe Geschichte auf so wenigen Seiten zu meistern. Nach dem Lesen war ich ein bisschen enttäuscht. Die DNA ist meiner Meinung nach nicht der Bauplan des Lebens, es gibt nur ausnahmsweise eine Eins-zu-eins-Relation zwischen Genen und Funktionen. Und Craig Venter hat gar keine Hochtechnologie genutzt, um das Mycoplasma-Genom zu synthetisieren: Venter nutzte E. coli und Hefe. Es ist dem großen Verkäufer Venter bisher nicht gelungen, die synthetische DNA in einer Zelle funktionieren zu lassen.

Arno Schrauwers, per E-Mail

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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Wissenschaftslexikon

Geo|ther|mik  〈f. 20; unz.〉 Verfahren zur Messung von Boden– u. Gesteinstemperaturen mithilfe von Bohrungen zur Analyse des Untergrundes; Sy Geothermie ( … mehr

Reb|huhn  〈n. 12u; Zool.〉 einheim., unscheinbarer, gedrungener Fasanenvogel mit braunem Fleck auf der Brust: Perdix perdix [<ahd. reb(a)huon … mehr

Ham|mer|kla|vier  〈[–vi:r] n. 11; Mus.〉 1709 aus dem Klavichord u. Cembalo entwickeltes Klavier, bei dem mit Filz überzogene, von den Tasten bewegte Hämmerchen die Saiten anschlagen

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