Das Sprungverhalten aller Frösche ist gleich, dachten die Zoologen bisher. Doch der US-Forscher Richard L. Essner von der Southern Illinois University in Edwardsville hat jetzt Überraschendes herausgefunden. Er machte sein Labor zum Frosch-Parcours und beobachtete die Sprungkünste von Leiopelmatidae. Sie sind die am engsten mit den Urfröschen verwandte lebende Art. Essner war erstaunt zu sehen, dass die Tiere nach dem Sprung immer auf dem Bauch landeten, und nicht, wie ihre modernen Artgenossen, auf den Beinen. Die Ursache fand der Biologe rasch heraus. Während moderne Frösche beim Absprung Vorder- und Hinterbeine nach vorne ziehen, tun das die Urfrosch-Nachfahren nicht. Ihre Landung ist daher recht unsanft – oft rutschen sie sogar noch ein Stück auf dem Kopf weiter.
Der Grund für das tollpatschig anmutende Verhalten sieht Richard L. Essner darin, dass die Sprünge der Frösche in der Evolution zunächst dazu dienten, die Flucht vor Fressfeinden ins Wasser zu ermöglichen. „Der evolutionäre Prozess des Springens an Land“, schmunzelt Essner, „muss dann recht schmerzhaft gewesen sein.“