Ein künstliches Hüftgelenk, das besser verträglich und deutlich länger haltbar ist als herkömmliche Prothesen, haben Wissenschaftler am Institut für Mechanik der Technischen Universität Chemnitz entwickelt.
Die Ingenieure verwendeten dazu die Finite Elemente Methode, die auch zur Berechnung der Statik von Gebäuden angewandt wird. Im Computer zerlegten sie den Oberschenkelknochen in Tausende kleiner würfelförmiger Teile und berechneten für jedes einzelne die auftretenden Verformungen und Spannungen.
Danach entwarfen sie das Modell einer Kunsthüfte, die die Verhältnisse in einem natürlichen Hüftgelenk nachahmt: eine zweiteilige Prothese aus Titan, deren Teile beweglich ineinander gelagert sind. Reibungskräfte werden so gleichmäßig auf eine große Fläche verteilt. Selbst starke Belastungen, zum Beispiel bei einem Sturz, fängt das flexible Gelenk weitgehend ab.