27 Trümmerwolken alternder Sterne in der Großen Magellanschen Wolke hat das im Dezember 1999 erfolgreich reparierte Hubble-Weltraumteleskop fotografiert. Was auf Bildern irdischer Teleskope bloß als kleine Punkte in unserer 170 000 Lichtjahre entfernten Nachbargalaxie erscheint, kann das Weltraumteleskop in einzelne Formen auflösen: Die abgesprengten Hüllen der alternden Sterne erscheinen je nach Blickwinkel und Explosionsvorgängen kreisförmig, elliptisch, bipolar oder vierachsig. Diese sogenannten Planetarischen Nebel sind 50mal weiter entfernt als vergleichbare Trümmerwolken in der Milchstraße, aber von ähnlicher Gestalt. Die Astronomen vom Space Telescope Science Institute in Baltimore, Maryland, fanden heraus, daß die bipolaren Nebel mehr schwere Elemente – zum Beispiel Neon – enthalten als die Nebel mit sphärischer Gestalt. Daraus schließen sie: Die zweiachsigen Nebel stammen von Sternen, die erst später im Universum entstanden sind, als die Materie ihrer Geburtswolken durch die Kernverschmelzungsprozesse im Inneren früherer, längst explodierter Sterne bereits mit schwereren Elementen angereichert war.
Rüdiger Vaas