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Sterne kreisen um Schwarzes Loch

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Sterne kreisen um Schwarzes Loch

Mit hochpräzisen Messungen der Bewegungen von 28 Sternen um das Galaktische Zentrum haben Astronomen die Distanz und Masse des Schwarzen Lochs dort genauer bestimmen können als jemals zuvor: Es ist rund 27 000 Lichtjahre von uns entfernt und hat die Masse von vier Millionen Sonnen.

Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik (MPE) in Garching und seine Kollegen haben die Sterne seit 16 Jahren im Visier. Inzwischen beträgt die Messzeit insgesamt 50 Nächte – seit 1992 mit dem 3,5-Meter-New-Technology-Telescope und seit 2002 mit einem 8,2-Meter-Very-Large-Telescope (VLT). Beide werden von der Europäischen Südsternwarte in Chile betrieben. Die Astronomen erreichten eine Winkelauflösung von 300 Mikrobogensekunden. Das entspricht etwa dem Durchmesser einer Euro-Münze aus 10 000 Kilometer Entfernung. Damit konnten die Forscher die Positionen der Sterne sechsmal so genau bestimmen wie zuvor. „Wie wir entdeckt haben, kreisen die Sterne im innersten Bereich auf zufälligen Bahnen um das Schwarze Loch, ähnlich wie ein Bienenschwarm, und zwar bis zu einer Entfernung von einem Lichtmonat. Weiter außen liegen die Umlaufbahnen von sechs Sternen alle in einer Ebene“, sagt Stefan Gillessen vom MPE. Einer der Sterne, S2 genannt, umkreiste das Zentrum in der Beobachtungszeit einmal vollständig, was die Messgenauigkeit entscheidend verbesserte. Mindestens 95 Prozent der unsichtbaren Zentralmasse müssen im Schwarzen Loch stecken, lautet eine der Schlussfolgerungen.

Die Astronomen erhoffen sich eine noch zehn- bis hundertmal höhere Winkelauflösung, wenn die vier 8,2-Meter-Teleskope des VLT zusammengeschaltet werden. Vielleicht lässt sich dann auch das Rätsel der Sterne um das Schwarze Loch lösen. Denn sie sind viel zu jung, um ins Zentrum gewandert zu sein, aber sie können sich dort wegen der gewaltigen Gezeitenkräfte auch nicht gebildet haben.

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