Was der Koalitionsvertrag der CDU/CSU und der SPD in Sachen Umwelt- und Naturschutz in Aussicht stellt, trägt wieder die Handschrift von Lobbyisten und Hasenfüßen. Zum Beispiel in Sachen Landwirtschaft: Wieder werden finanzielle Zuwendungen nicht an eine ökologischere Tierzucht und einen nachhaltigen Landbau gekoppelt. Die Großbetriebe wird es freuen. Gleiches in Sachen Gentechnik. Statt den kritischen Verbraucher ernst zu nehmen und genmanipulierte Pflanzen von den Feldern zu verbannen, hat man es dabei belassen, das Unbehagen zu registrieren.
Und schließlich die Energiewende; da steht ein Projekt vor der Tür, das das Zeug hat, es in die Geschichtsbücher zu schaffen. Als ganz großes Ding. Als Vorbild für die Welt. Als Zeichen, dass es mit unserem Wissen und unserer Einsicht möglich ist, einen Ausweg aus der CO2-Falle zu finden.
Und dann diese schwarz-rote Truppe mit dem Vierjahres-Horizont: Bloß nicht den Energiekonzernen auf die Füße treten. Bloß nicht dem Wähler erklären müssen, warum Strom seinen Preis hat. Warum unbegrenztes Wachstum nicht in eine begrenzte Welt passt. Nein, lieber bremsen, auf die Kohlekumpel verweisen und Betroffenheit beim Klimagipfel heucheln. Schade, dass keine Taifune durchs Regierungsviertel pusten. Vielleicht würden die Damen und Herren dann mal etwas konsequenter handeln.
Warum so ängstlich, liebe Politiker? Zack, in die Hände gespuckt, Wirtschaftswunder, wir schaffen das. Der ganze bundesrepublikanische Gründungsmythos könnte herhalten mit sozialer Marktwirtschaft und all dem Zinnober. Ein neuer Exportschlager „Made in Germany“. Stattdessen: Mehltau á la Merkel.
Dann doch lieber die energetisierte Matratze mit den Daumenschrauben.
Ihr Peter Laufmann
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