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Titelthema "Inka – ein Mythos entsteht": Vergessene Welt

Allgemein

Titelthema "Inka – ein Mythos entsteht": Vergessene Welt
Auch im Inka-Reich fiel die Kultur nicht vom Himmel. Nach knapp 100 Jahren ging das Imperium in Peru im Ansturm von spanischen Abenteurern unter. Vor dem Jahrhundert der Inka gab es jedoch bereits mehr als ein Jahrtausend Hochkultur in den Anden. Ohne diese kulturell vielfältigen Vorgänger wären die Inka nicht groß geworden.

Am 15. November 1533 marschierte Francisco Pizarro, der goldgierige spanische Eroberer, in Cuzco, der goldglänzenden Hauptstadt der Inka, ohne große Kampfhandlungen ein. Der spanische Chronist Pedro Cieza de Leon schildert seine Eindrücke: „Und keine Stadt des Imperiums hatte einen so vorzüglichen Stadtplan wie Cuzco, die Hauptstadt des ganzen Reiches und Sitz des Herrschers. Die Straßen waren lang, allerdings schmal, und die Häuser aus reinem Stein gemacht mit ganz vorzüglichem Fugenwerk. Vor allem waren es riesige und sehr sorgfältig zusammengesuchte Steine. Außerdem gab es den prächtigen und feierlichen Sonnentempel, der geschmückt war mit Gold und Silber aus allen Teilen des Reiches.“ Cuzco war mehr als nur ein Verwaltungs- und Regierungssitz, in dem der Gottkönig – der namengebende Inka – mit seiner Führungselite, dem Hochadel und den Vasallenfürsten residierte. Die Stadt war das Symbol des Imperiums „Tawantinsuyu“, so die Inka-Bezeichnung für das „Reich der vier zusammenhängenden Regionen“: Vier Straßen führten aus den vier Reichsteilen in die Stadt. Der Chronist Vazquez de Espinosa schreibt: „Die Vertreter der einzelnen Völker und Provinzen wohnten in den Stadtvierteln, die ihnen … zugewiesen waren, so daß auf diese Weise die Stadt das ganze Reich umfaßte und verkörperte.“ Nach neueren Berechnungen haben im Zentrum etwa 20000 Menschen gelebt, an der Peripherie 50000 und in der Zone der Streusiedlungen im Tal weitere 80000. Hoch über der Stadt thronte mit gewaltigen Zickzackmauern die Festung Saksahuaman, mehr Reichssymbol und Vorratslager als Verteidigungsanlage. Der Chronist Sancho de la Hoz charakterisiert sie: „Die ganze Festung war ein Depot von Waffen – Keulen, Lanzen, Schleudern, Äxten, Schilden, baumwollgepanzerten Kampfwesten und anderen Waffen.“

Die einzelnen Bezirke der Stadt unmittelbar im Zentrum waren jeweils Sitz eines Herrschers und dienten gleichzeitig als Residenz-, Verwaltungs-, Kult- und Begräbnisbezirk für einen Adligen und seinen Clan. Darüber hinaus gab es Baublöcke für die aus dem ganzen Reich zusammengezogenen ausgewählten Frauen, die als Adelskonkubinen oder Herstellerinnen feinster Textilien dienten. Der Rest des Zentrums war Unterkünften adliger Delegationen und fürstlicher Geißeln aus den Provinzen vorbehalten. Die Stadt war zugleich ein riesiges Vorratslager für Nahrungsmittel, Waffen, Textilien und Exotisches: Der Chronist Sancho de la Hoz staunt: „Und ein Gebäude gibt es, in dem mehr als 100000 getrocknete Vögel aufbewahrt werden, denn aus ihren vielfarbigen Federn werden Prunkgewänder gemacht. Man kann nicht begreifen, daß sie so viele und unterschiedliche Dinge aufhäufen können.“ Die Bevölkerungsgruppe, die die Bauarbeiten ausführte, zugleich den periodischen Kriegsdienst an den sich immer weiter ausdehnenden Landesgrenzen versah, Straßen und Brücken unterhielt, die Kronländereien ebenso bestellte wie die Tempelgüter, waren die Mitayos – Zwangsverpflichtete, die aus allen Teilen des Landes zusammengeholt wurden. Dieser staatliche Arbeitsdienst, „mita“ genannt, war zusammen mit der ausufernden Vorratshaltung und einer autoritären Verwaltung der wesentliche Motor des inkaischen Staatssystems.

Der heutige Besucher findet in der Kolonialstadt Cuzco auf Schritt und Tritt noch die Grundmauern der Inka-Hauptstadt – unzerstörbar, gefügt für die Ewigkeit. Das glänzende Imperium aber war untergegangen – nicht allein durch den wahnwitzig anmutenden Parforceritt einiger europäischer Hasardeure, sondern ebenso durch innere Querelen, Thronstreitigkeiten und wohl auch Unmut der frongedrückten Bevölkerung. Die Inka-Zeit war der explodierende Höhepunkt einer Kulturentwicklung, vergleichbar einer exotischen Blume, die nach langem Wachstum blendend, aber nur für eine Nacht erblüht. Das schuf den Mythos Inka – so nachhaltig, daß die Inka-Wurzeln vergessen wurden. Es sind die jahrtausendealten Kulturen der vorinkaischen Zeit, auf deren Errungenschaften die Inka aufbauten. Diese Vorgängerkulturen fördern die Archäologen seit einigen Jahren Stück für Stück ans Licht. Und sie reichen immer tiefer in die Vergangenheit. Die bisher älteste bekannte, planvoll angelegte Großsiedlung in Südamerika, Real Alto an der Küste von Ecuador, bestand etwa seit 3400 v. Chr.; 1500 Jahre lang wohnten hier kontinuierlich Menschen in großen Reihenhäusern aus Flechtwerk mit Lehmverputz. Sie hatten reichlich Meeresgetier auf ihrer Speisekarte, aber auch Mais, Kürbis und Chili. Die Wiege der Keramik steht nach den bisherigen Funden im Bereich der Valdivia-Kultur (beginnend um 3500 v. Chr.) ebenfalls an der ecuadorianischen Küste; dort tauchten weibliche Tonfiguren auf, die auf einen Fruchtbarkeitskult hinweisen. In jüngster Zeit fand man in Ecuador in der Nähe von Real Alto gebrannte Lehmklumpen mit Fingereindrücken. Wenn das angegebene Alter von 6000 Jahren zutrifft, handelt es sich um die bisher frühesten Artefakte aus gebranntem Lehm in der Neuen Welt. Von dieser eher zufällig gebrannten Knete zum gezielten Kultbau ist es ein weiter Weg. Vor 130 Jahren entdeckte der Reisende José Polo im Hochlanddörfchen Chavín in einem antiken Kultbezirk einen zwei Meter langen, polierten Granitpfeiler. Die Stele trug als allerfeinstes Relief das Bild eines mythologischen Mischwesens aus Mensch und Tier. Der „Vater der peruanischen Archäologie“, Julio C. Tello, erforschte das Heiligtum von Chavín von 1919 bis 1940 weiter. Im Inneren der steinernen Stufenpyramide – ein vielstöckiges Labyrinth von Gängen und Kammern – entdeckte er eine weitere steinerne Plastik: ein 4,5 Meter hohes Götzenbild. Diese Statue, „Lanzon“ (lanzenförmiger Pfeiler) genannt, hatte mehr als 2500 Jahre ungestört im Innern des Heiligtums überdauert. Tello erklärte daraufhin die Kunst und Kultur von Chavín zur „Cultura matrix“, zur Urkultur aller frühen hochkulturellen Erscheinungen in den Anden. Die Blüte der Chavín-Kultur wird in die Zeit von 800 bis 200 v. Chr. datiert. Doch Tellos Kultur-Matrix wurde inzwischen revidiert: Das noch von ihm selbst gefundene Heiligtum von Cerro Sechín besteht aus einer mehrfach überbauten künstlichen Plattform, die einen über Freitreppen zugänglichen Tempel trug. Die ältesten Bauteile waren aus Lehmziegeln errichtet. Bei einer späteren Überbauung wurde die Sakralanlage mit einer steinernen Ummauerung ausgestattet, auf die ein grausiger Zug von Kriegern, Geopferten und Leichenteilen graviert war. Das Ergebnis von Ausgrabungen seit 1979: Der früheste Lehmbau wurde um 1800 v. Chr. errichtet, die Umfassung mit Steinreliefs von 1400 bis 1300 v. Chr. – also lange vor dem Heiligtum von Chavín. Cerro Sechín ist damit der älteste bekannte Fundort monumentaler Steinskulptur im Alten Amerika.

Der wohl spektakulärste Grabfund im Andengebiet beginnt vor 22 Jahren als Räuberpistole: Bei Antiquitätenhändlern in Lima tauchen Goldmasken auf. Nachforschungen ergeben, daß sie aus einem neuen Raubgräbertunnel in der von Schatzsuchern längst durchlöcherten Pyramide von Sipán stammen. Bei Hausdurchsuchungen kommen weitere Stücke zum Vorschein, ein Grabräuber wird von der Polizei erschossen. Die Nachricht vom Fund löst einen Goldrausch aus: Selbst am Tag wühlen die Dorfbewohner nach weiteren Schätzen. Walter Alva, der Direktor des Museums Brüning in der nahegelegenen Kleinstadt Lambayeque, kümmert sich um das geplünderte Grab. Da geschieht das Unerwartete: In der aus ungebrannten Lehmziegeln errichteten Plattform entdeckt er einen noch gefüllten Grabschacht, der ihn zu einer eingestürzten, aber unberaubten Kammer führt. Sie birgt das Grab eines ungefähr 30jährigen Herrschers etwa aus dem Jahr 300 n. Chr. Das Grab enthielt serienweise Beigaben: Keramikgefäße und zahllose Gegenstände aus Kupfer, Silber und Gold. Der tote Fürst in seinem kupferbeschlagenen Holzsarkophag war in Gold gehüllt, mit Gesichtsmaske, Kinn- und Schädelschmuck, gleich mehreren Sätzen von Nasenschmuck und Ohrpflöcken, einem Schuppengewand aus Kupferplättchen, massiven goldenen und silbernen Ketten, vergoldeten Zeremonialgeräten, Rasseln, Messern, ja sogar kupfernen Sandalen. Zwei jüngere Frauen und drei Männer, darunter ein bewaffneter Wächter, mußten ihn auf seinem Weg ins Jenseits begleiten. Aber nicht der Glanz des Goldes macht den Grabfund von Sipán so einzigartig, sondern die Tatsache, daß erstmalig in der südamerikanischen Archäologie ein Herrschergrab im Gesamtzusammenhang dokumentiert werden kann. So lassen sich zum Beispiel aus den verschiedenen Metallverarbeitungstechniken die kulturellen Beziehungen Sipáns in die Nordregion und bis an die Küste Ecuadors erschließen. Der Ausgräber Alva hat inzwischen eine ganze Serie weiterer Fürstengräber in Sipán entdeckt. Solch spektakulären Funde unversehrt erhaltener Gräber sind kein Einzelfall mehr. Trotz der Zerstörungen durch Grabräuber im Dienste eines mit Mafia-Methoden arbeitenden Kunsthandels haben einige fürstliche Bestattungen unberaubt überdauert: In dem riesigen Ruinenfeld Batan Grande an der nordperuanischen Küste, das vor etwa 1000 Jahren der Hauptort der Sicán-Kultur war, fanden peruanische und amerikanische Ausgräber eine mit Lehmzinnen umfriedete, drei mal drei Meter große Grabkammer. Sie enthielt fünf Bestattungen, darunter das mit Zinnober rot gefärbte Skelett eines etwa 45jährigen Fürsten mit Goldmaske. Das Grab in zwölf Meter Tiefe war gefüllt mit insgesamt 1,2 Tonnen Beigaben, vor allem aus Gold, Kupfer und vergoldetem Kupfer. Besonders eindrucksvoll ist ein Paar goldener Zeremonialhandschuhe mit langen Stulpen und ein Mantel, auf dem etwa 2000 rechteckige Goldplättchen aufgenäht sind. Nach der Restaurierung zeigt sich die atemberaubende Schönheit der Masken, Kronen, Ohrpflöcke und filigranen Goldbesatzstücke im alten Glanz. Die Federbüschel aus feinem Goldblech waren beweglich, der Kopfschmuck des Fürsten mit einer Fledermausmaske besaß eine pendelnde Goldzunge, die lose befestigten Plättchen an Schmuck und Gewändern klirrten und flimmerten. Der Eindruck auf die Zeitgenossen muß gewaltig gewesen sein. Eindruck macht auch der Journalist, Hobbyarchäologe und Diplomat George Squier, als er 1864 in den steinernen Ruinen der Stadt Tiahuanaco 20 Kilometer südlich des Titicaca-See mißt und fotografiert: Der Dorf-Schamane läßt ihn nicht aus den Augen. Squier reist bereits seit zwei Jahren durch Peru und hat unzählige Ruinen beschrieben, vermessen und gezeichnet. In Tiahuanaco ist sein Fotograf gestorben, so muß er auch noch die Chemie des damaligen Fotografierens ausprobieren, das Mißtrauen des Schamanen überwinden und sich mit unwilligen Maultiertreibern herumschlagen. Doch er wird seinem Anspruch gerecht: „Meine Materialien werden nicht nur aufzeigen, daß ursprünglich verschiedene und voneinander getrennte Kulturen in Peru existierten, sondern auch, daß einige von ihnen älter sind als die der Inka.“

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Tiahuanaco liegt in fast 4000 Meter Höhe auf dem Gebiet des heutigen Bolivien. Zwischen 600 und 900 n. Chr. umfaßte die Metropole eine Fläche von mehreren Quadratkilometern. Heiligtümer, Palastanlagen, eingetiefte Rechteckhöfe und ummauerte Plattformen sind das architektonische Repertoire der Stadt, die zur Blütezeit 20000 Einwohner hatte. Auf der gewaltigen, von Quadermauern eingefaßten Plattform erheben sich monolithische Steinpfeiler in Menschengestalt und ein aus einem einzigen Steinblock gearbeitetes, drei Meter hohes Tor, das berühmte Sonnentor. Künstlerisch zeichnet sich die Tiahuanaco-Kultur durch monumentale Steinbildnisse aus. Bis zu sieben Meter hoch sind die Pfeiler in Menschengestalt. Besonders ausgefeilt ist die Textilkunst. Sie hat – in verschlungener Form mit sehr feinen Farben, vor allem mit seltenen Blau- und Rosatönen – mythologische Themen zum Inhalt. Die Stadt war eingebunden in ein Fernhandelssystem, über das auch die Tiahuanaco-Ikonographie bis nach Chile und Argentinien verbreitet wurde. Der Kunststil war, ebenso wie die Tiahuanaco-Architektur, die „corporate identity“ des damaligen Andenraumes. Von Tiahuanaco ausgehend, entstand weiter im Norden eine zweite Metropole in der Nähe der heutigen Stadt Ayacucho: Huari. Dieses ausgedehnte Zentrum breitete sich in einer Kombination aus Fernhandel und kriegerischer Expansion über weite Teile der peruanischen Küste nach Norden aus. In der neueren Forschung wird Huari im Gegensatz zu den vorangegangenen Regionalkulturen als regelrechter Staat betrachtet, auf militärischer Eroberung und Handel gegründet. In der straffen Organisation des Huari-Staates, etwa der Verwaltung, werden Eigenschaften erkennbar, die später im Inka-Imperium die Grundlagen des Reiches bilden sollten.

In der flachen Küstenwüste Nordperus, bei der heutigen Stadt Trujillo, breiten sich die Lehmruinen von Chanchán aus. Hier war einst das städtische Zentrum des Chimú-Reiches (900 bis 1438 n. Chr.), das über das kunstreich bewässerte Tal des Moche-Flusses andere Küstentäler mit einbezog. Ein gut ausgebautes Straßennetz verband die einzelnen Täler miteinander und ermöglichte einen intensiven Fernhandel. Die Gesellschaft war streng hierarchisch gegliedert. Durch eine ausgeprägte Arbeitsteilung entstanden bereits Methoden industrieller Massenproduktion, zum Beispiel bei Töpferwaren aus vorgefertigten Formen. Eine Spezialität der Chimú-Handwerker waren luxuriöse Metallarbeiten aus Silber und Gold für die Herrscherkaste. Das Herz dieser blühenden Oasenwirtschaft war Chanchán, die größte urbane Anlage ganz Südamerikas mit einer Ausdehnung von mehr als 20 Quadratkilometern. Die Stadt gliederte sich in zehn große Rechtecke, die von zwölf Meter hohen Doppelmauern aus ungebrannten Lehmziegeln umfriedet waren. Diese Gevierte werden interpretiert als Residenzen jeweils eines Klans. Tod und Bestattung waren ein wichtiges Kapitel in der rituellen Welt der Chimú. Ihre Fürsten waren mit so reichen Beigaben bestattet worden, daß ihre Gräber schon in der spanischen Kolonialzeit systematisch geplündert wurden. Daß wir über den Totenritus dennoch präzise Bescheid wissen, verdanken wir dem peruanischen Archäologen Santiago Uceda von der Universität Trujillo. Im Abraum eines geplünderten Grabes auf der sogenannten Mondpyramide bei Trujillo fand er eine von den Räubern achtlos zurückgelassene Totenbeigabe, die für die Archäologen kostbarer war als Gold und Silber: ein Architekturmodell. Aus Holz und farbigen Muscheln gefertigt, zeigt es einen ummauerten Rechteckhof mit Eingang, verzierten Wänden und einem Tempelgebäude. Mit geschnitzten Holzfigürchen ist ein Totenbankett nachgestellt. Damit nicht genug: Der Ausgräber Uceda entdeckte eine weitere Miniatur, ein stoffbezogenes Schilfkissen, auf dem Holzfigürchen aufgenäht und noch in ihrer ursprünglichen Position befestigt waren – die Darstellung eines Leichenzuges. Diese einzigartigen Grabbeigaben geben einen Einblick in die Vorstellungswelt der Chimú und schildern einen für die damalige Zeit wichtigen Vorgang: das fürstliche Totenritual – so genau und detailliert, als wäre der Betrachter dabei. So verdichten sich mosaikweise die Nachrichten über die Kulturen Südamerikas. Der völlig eigenständige Weg der indianischen Gesellschaften in Kult und Kultur, Leben und Sterben wurde durch die spanische Kolonisierung so radikal verschüttet, daß nur in den archäologischen Zeugnissen die Wurzeln des Alten Amerika zu finden sind. Den Archäologen wird die Arbeit nicht ausgehen: Das Alte Südamerika muß erst noch entdeckt werden.

Die wichtigsten Kulturen im alten Peru

Peru ist eines der eigenwilligsten Hochkulturländer der Welt: Von der Küste bis zu den Andenplateaus in 4000 Meter Höhe reichen die Siedlungsgebiete der Menschen. Schon in vorgeschichtlicher Zeit trotzten sie der unwirtlichen Umwelt Lebensraum ab. Sie mußten ausgefeilte Techniken – etwa zur Bewässerung – entwickeln, um sich zu behaupten. Die kulturelle Entwicklung nahm, geprägt von und im Einklang mit der Natur, einen völlig eigenständigen Weg. So vielfältig wie die Landschaft präsentieren sich auch die verschiedenen Kulturen durch die fünf Jahrtausende archäologisch gesicherter Geschichte. Vor allem in den letzten Jahren hat sich das Wissen um die peruanischen Völker und Reiche vor den Inka beträchtlich vermehrt. Denn das Inka-Imperium mit seiner goldsüchtigen Pracht war nur die letzte schillernde Blüte einer faszinierenden Geschichte. Die Inka haben nichts Schriftliches über sich hinterlassen. Alle Nachrichten stammen von den spanischen Eroberern, deren Berichte nur mit Vorsicht zu verwenden sind. Die Inka-Vorläufer jedenfalls kommen in den sogenannten historischen Chroniken gar nicht vor.

Wolfgang Wurster

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