…und wir haben die aufmerksamsten und nettesten Leser der Welt. Mit über 30 Zuschriften der folgenden Art bescheinigten Sie uns zu der Beutelspacher-Kolumne in Heft 5/2004 auf Seite 63: „ Text völlig richtig, Bild falsch. Sehe bei aller Mühe kein Möbiusband. Mein Gehirn signalisiert: Falsches Foto. Hastig verdrilltes ordinäres Gummiband! Test für aufmerksame Leser? Der Artikel selbst ist sehr gut, weiter so – wir Leser passen schon auf!“
Also: Asche auf unser Haupt, das Foto zeigte in der Tat nur ein über Kreuz gedrehtes Ringband. Oben das richtige Gebilde, wie es August Friedrich Möbius Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben hat. Sie hatten ja Recht, aber wussten Sie, dass das „Möbiusband“ zeitgleich (1858) und unabhängig auch von Johann Benedikt Listing gefunden wurde? Dieser Physikprofessor in Göttingen hatte Italien, Portugal und England erkundet, den Ätna vermessen, den Zucker im Diabetikerharn bestimmt und sich mit Knoten und Graphen beschäftigt. Das Gebilde könnte ebenso gut „Listing-Band“ heißen. Unser Bild zeigt das „Eindeloze Kronkel“ von Max Bill, zu bewundern im Park Middelheim, Openluchtmuseum voor Beeldhouwkunst.