In vielen Fitness-Studios hängen Spiegel, in denen sich die Besucher bei ihren Übungen beobachten können. Dabei trägt das Betrachten des eigenen Spiegelbildes beim Training – zumindest bei Frauen – nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei, wie eine Studie von Psychologen an der kanadischen McMaster University in Ontario beweist. Das Team um Kathleen Martin Ginis hatte 58 Frauen 20 Minuten lang in moderatem Tempo in die Pedale eines Heimtrainers treten lassen, wobei ein Teil der Freiwilligen vor einem Spiegel saß. Das Ergebnis war überraschend: Die Teilnehmerinnen vor den Spiegeln fühlten sich nach dem Training weniger entspannt, positiv und euphorisch als die anderen Frauen. Außerdem waren sie körperlich erschöpfter. Warum das eigene Spiegelbild negative Gefühle beim Training auslösen kann, wollen die Forscher jetzt in weiteren Studien untersuchen.
Hans Groth