Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 warnen die Sicherheitsbehörden in den USA immer wieder vor drohenden Attacken von Terroristen. Die Angst, dass Flugzeugentführer erneut Passagierjets als tödliche Waffe missbrauchen könnten, ist allgegenwärtig.
Wissenschaftler der Berkeley University in Kalifornien wollen solche Attentate künftig mit Hilfe von „virtuellen Wänden“ vereiteln, die um besonders gefährdete Gebäude und Bezirke – wie Regierungseinrichtungen oder Kernkraftwerke – gezogen werden. Um sie zu schützen, wird eine spezielle Software in die Steuerung eines Flugzeugs integriert, die so programmiert ist, dass sie es dem Piloten unmöglich macht, in den Luftraum über einem blockierten Gebiet einzudringen. Wenn der Pilot – oder ein Terrorist – versucht, die Sperre zu überwinden, wird er zunächst durch einen Hupton gewarnt. Hält er dennoch weiter Kurs, entzieht ihm die Software die Kontrolle über den Jet und umfliegt automatisch den gesperrten Bereich. Problemlos einbauen ließen sich die „weichen Wände“ allerdings nur in moderne Flugzeuge, die durch eine elektronische Steuerung – ein Fly-by- Wire-System – gelenkt werden.
Die kalifornischen Forscher haben bereits ein Testflugzeug mit ihrer Software ausgestattet, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit zu prüfen. Bis das System reif für den Einsatz in Passagiermaschinen ist, werden aber vermutlich noch ein paar Jahre vergehen.
Hans Groth