Deutsche Archäologen sind der Geschichte des antiken Südarabien auf der Spur. Wissenschaftler der Universität Jena und des Deutschen Archäologischen Instituts sind dabei, die bisher kaum beachtete Hauptstadt des Sabäer-Reiches, Marib, auszugraben. Die Hochkultur der Sabäer bestand im heutigen Jemen ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. – 1500 Jahre lang. Der Leiter des Teams, Norbert Nebes, vergleicht ihre Bedeutung mit der Kultur der alten Ägypter. Die Sabäer verfügten über ausgefeilte Bewässerungssysteme und unterhielten Handelsbeziehungen bis hinauf zum Mittelmeer. Die 10000 Hektar große Oase Marib war mit ihren 50000 Einwohnern ein Knotenpunkt der Weihrauchstraße. Als im 7. Jahrhundert n. Chr. die Islamisierung der arabischen Halbinsel begann, wurde das Sabäer-Reich aufgerieben und vergessen.
Rüdiger Vaas