Im Großhirn gibt es eine Stelle, die für das Sprechen wie für das Lachen eine entscheidende Rolle spielt. Dies entdeckten Prof. Itzhak Fried und seine Mitarbeiter von der Medizinischen Abteilung der Universität von Kalifornien in Los Angeles, als sie mit Elektroden verschiedene Bereiche der Großhirnrinde eines 16jährigen Mädchens reizten. Sie wollten dadurch herausfinden, wo der Ursprung der Epilepsie liegt, unter der die junge Frau leidet.
Zur Überraschung der Ärzte löste die Stimulation des vorderen Teils des sogenannten supplementären motorischen Areals (SMA) – der hintere obere Bereich des Stirnlappens – bei dem Mädchen stets Heiterkeit aus und ließ es, je nach Stärke der Stromstöße, lächeln oder lachen. Das Mädchen empfand dies aber nicht als fremdbestimmt, sondern erlebte das Lachen als echten Ausdruck von Freude und Heiterkeit. So erklärte sie den Ärzten ihre fröhliche Stimmung damit: „Sie stehen ja so lustig hier herum.“
Bisher war nur bekannt, daß der rund vier Quadratzentimeter große Bereich des SMA beim Sprechen aktiv ist und auch bei Fingerbewegungen mitwirkt.
Ralf Butscher