Daß Inzucht zum Aussterben von Tierpopulationen führen kann, konnten die finnischen Biologen Ilik Saccheri und Ilkka Hanski von der Universität Helsinki nun am Beispiel von Schmetterlingen beweisen.
Vier Jahre lang beobachteten die Forscher mehrere hundert Populationen des Schekkenfalters, die auf den finnischen Üland-Inseln räumlich getrennte Wiesen bevölkern. Immer wieder sterben solche Populationen aus, während sich andernorts neue bilden. Mit Hilfe von Gen-Analysen fanden die Biologen heraus, daß die aussterbenden Tiergruppen meist eine besonders niedrige genetische Vielfalt besaßen – ein Zeichen intensiver Inzucht. Sie sehen dadurch Thesen widerlegt, wonach allein ökologische Einflüsse das Schicksal von Tierpopulationen bestimmen.
Jörg Treusch