Die Wackel-Methode: Radialgeschwindigkeiten im Visier
Streng genommen kreist ein Planet nicht um seinen Stern, sondern beide bewegen sich um den gemeinsamen Schwerpunkt. Verschieben sich also im Licht eines Sterns periodisch die Wellenlängen, weil der Stern regelmäßig leicht hin und her „ wackelt“, deutet das auf die Existenz eines oder mehrerer Planeten hin. 1995 wurde mit dieser Methode der erste Planet um einen sonnenähnlichen Stern aufgespürt: 51 Peg b. Masse und Bahnradius der Planeten können berechnet werden. Vor allem große Planeten in der Nähe eines Sterns machen sich auf diese Weise bemerkbar.
Gefundene Planeten: 422 (Stand: 10. Mai 2010)
(Anmerkung: Zahlreiche Planeten wurden mit mehreren Methoden nachgewiesen, daher ist die Summe der in diesem Kasten angegebenen Zahlen größer als die Zahl der bis zum 10. Mai bekannten Planeten, nämlich 453.)
Die Transit-Methode: Erde im Schatten
Etwa zehn Prozent aller Planeten mit enger Umlaufbahn schieben sich von der Erde aus gesehen vor ihren Stern. Durch den Transit vermindert sich das Sternenlicht meist nur um Bruchteile eines Prozents. Doch das reicht den hochgenauen Kameras der Weltraumteleskope Corot und Kepler. Beide haben einige Zehntausend sonnenähnliche Sterne im Visier und suchen bei ihnen nach periodischen Helligkeitsschwankungen. Bei einigen Planeten können die Eigenschaften der Atmosphäre anschließend mit dem Weltraumteleskop Spitzer gemessen werden.
Gefundene Planeten: 79
Die Mikrolinsen-Methode: Planeten im Vergrösserungsglas
Weil die Schwerkraft eines Sterns Lichtstrahlen wie eine Linse krümmt, können hinter dem Stern vorbeiziehende, weit entfernte Objekte kurzzeitig vergrößert sichtbar sein. Besitzt diese „ Gravitationslinse“ einen Planeten, verzerrt dieser das Bild. Selbst Planeten von der Größe des Mars lassen sich auf diese Weise theoretisch nachweisen. Allerdings sind Mikrolinsen-Ereignisse sehr selten: Zwei Sterne müssen sich dazu bei ihrem Umlauf um das Zentrum der Milchstraße von der Erde aus gesehen genau in eine Linie schieben. Die Planeten selbst bleiben unsichtbar, aber ihre Masse und Umlaufzeit lassen sich errechnen.
Gefundene Planeten: 10
Die Fernsicht-Methode: Direkte Beobachtung
Das Licht von Planeten direkt aufzufangen ist extrem schwierig. Aber nicht, weil sie zu schwach leuchten: Eine 36 Lichtjahre ferne Erde wäre immer noch heller als die schwächsten Galaxien, die das Weltraumteleskop Hubble fotografiert hat. Das Problem ist, dass Planeten von ihren viel helleren Sonnen überstrahlt werden. Bislang lassen sich daher nur junge, große, helle Planeten mit großen Bahnradien direkt beobachten. In Zukunft könnten aber riesige Schirme, viele Tausend Kilometer von einem Weltraumteleskop entfernt positioniert, das Sternenlicht ausblenden und freie Sicht auf kleinere Planeten ermöglichen.
Gefundene Planeten: 12.