Weltweit stieg der Meeresspiegel. Das war für Mitteleuropa eine gefährliche Situation, denn zur gleichen Zeit senkte sich die Erdkruste in Südosteuropa. Schließlich brach das Tethys-Meer in der Höhe von Böhmen durch und überflutete Deutschland bis weit hinein in das Becken der heutigen Nordsee. Es dauerte jedoch einige Millionen Jahre, bis sich daraus der Golf von Mitteleuropa bildete, denn am Anfang riss der Wasserzufluss immer wieder ab, und das Meer trocknete aus. Zurück blieben jedes Mal große Salzpfannen. Ihre Reste findet man noch heute, zum Beispiel in den Salzstöcken im Norden Baden-Württembergs. Für viele Tiere und Pflanzen war dieser ständige Wechsel tödlich. Nur wenige Arten überlebten. Doch ab 239 Millionen Jahre vor unserer Zeit stabilisierte sich die Lage: Nun überflutete das Tethys-Meer auch die Landbarriere im heutigen Burgund, und Deutschland wurde von einem flachen Randmeer bedeckt, ähnlich wie heute der Persische Golf. Gehäuse bildende Tiere wie Seelilien, Muscheln und Armfüßer formten gewaltige Riffe. Sie boten Nahrung für Haie und Knochenfische, die sich auf die schwer zu knackendenden Schalentiere spezialisiert hatten. Die eindrucksvollsten Tiere dieser Zeit waren die Meeressaurier. Von ihnen gab es ganz unterschiedliche Spezialisten für jede ökologische Nische: darunter die Muschel knackenden Pflasterzahnechsen, die schnellen, Delfin ähnlichen Ichthyosaurier und die wendigen Nothosaurier.
• Klima: ähnlich wie heute am Persischen Golf