Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Warum Glaube nützt

Allgemein

Warum Glaube nützt

Grundsätzlich stimme ich zu, dass Religiosität einen relevanten Selektionsvorteil bot und auch immer noch bietet. Aber die Aufführung des „Handicap-Prinzips“ als sexuelles Auswahlkriterium scheint doch etwas sehr weit hergeholt. Wäre die Religiosität als Handicap ein Auswahlkriterium, könnten sich die Mönche und Nonnen vor potenziellen Liebhabern kaum noch retten.

Nach meiner Erfahrung stellt Religiosität bei der Auswahl eines Partners nur dann ein positives Kriterium dar, wenn der/die Suchende selbst sehr religiös ist. Selbstkasteiungen, der Bau teurer Tempel et cetera stellen somit vor dem Hintergrund des familiär oder kulturell bedingten Zufalls der religiösen Bindung einen Irrtum dar, der aber angesichts anderer (in Ihrem Bericht aufgeführter) Vorteile in rein evolutionärer, wirtschaftlich/militärischer und insbesondere demographischer Hinsicht Gewinn bringt – analog zur Wirkung einer Medizin, deren negative Nebenwirkungen zu verschmerzen sein können.

Es wundert mich, dass Sie Ihrem Artikel ausschließlich kirchenfreundliche Untersuchungen zugrunde legen, die außerdem durch den methodischen Fehler entwertet werden, massiv Religiöse mit Schwankenden, nicht aber gefestigt Aufgeklärten, also Ungläubigen, zu vergleichen. Zugleich verschweigen Sie die weitaus seriösere Studie von Buggle et al. – siehe zum Beispiel Dr. med. Mabuse, 28. Jahrgang, Nr. 142 (2003) –, welche als einzige diesen Fehler meidet. Und siehe da: Sogar entschlossen Religiöse sind psychisch labiler als entschlossen Ungläubige.

Fundamentalismus in den Religionen ist ärgerlich und gefährlich. Er ist weniger eine Frage des Intelligenzniveaus, sondern eher eine Folge tiefer Verunsicherung Veränderungen gegenüber – theologisch gesprochen: eine Form des Unglaubens! Fundamentalismus in Form von Überheblichkeit, Dialogunfähigkeit und Dialogunwillen gegenüber religiösen Menschen und Gedanken gibt es leider auch unter Wissenschaftlern und Agnostikern.

Die Artikel sind an Primitivität nicht mehr zu überbieten und symptomatisch für den geistigen und kulturellen Verfall einer globalisierten Gesellschaft. Das Geschreibsel mit dem Anspruch der Wissenschaft zu verkaufen, ist eine Zumutung für den interessierten Laien. Die Thematik hätte einer qualifizierten Darstellung bedurft; dafür sollte auch eine säkularisierte Redaktion noch ein Gespür haben.

Anzeige

Zur Sache

Heft 2/2007

Sie haben aufgefordert, zu den Artikeln über Solartechnik Stellung zu nehmen. Beide fand ich informativ, aber der erste hat mir mehr zugesagt. Die Berichte sollten möglichst grundsätzliche und allgemeingültige Aspekte ansprechen und nicht zu sehr in die individuellen unternehmerischen Details gehen.

Abgesehen von Umfang und Aufmachung sind die Artikel sehr unterschiedlich. So ist der Nanosolar-Artikel packend und mitreißend geschrieben, während der Würth-Bericht eher trocken den Stand mitteilt. Ich würde einen Kompromiss bevorzugen: alle zwölf Monate einen kurzen Bericht über den weiteren Werdegang beider Firmen.

Mein Standpunkt ist ein klares Ja zum Nanosolar-Artikel. bdw ist ein Wissenschaftsmagazin und kein Industriemagazin.

Entsprechend der Zielsetzung Ihrer Zeitschrift: Unbedingt die Physik, die Wissenschaft in den Vordergrund stellen – mit ihrem Entwicklungspotenzial und den Problemen.

Ihr duales Modell hat einen eigenständigen Reiz und Informationswert. Vielleicht können Sie dieses Experiment komplementärer Darstellungen bei weiteren Themen fortführen.

Die Gegenüberstellung von Visionen, Plänen, Hoffnungen und der gerade neu und erfolgreich entwickelten Technik finde ich sehr anregend. Daher bin ich statt für ein Entweder-Oder lieber für ein Sowohl-als-Auch – vielleicht mit etwas kürzeren Artikeln.

Ich denke, beide Herangehensweisen haben ihre Berechtigung. Persönlich liebe ich allerdings die Aktualität. Wenn etwas Neues am Horizont sichtbar wird, dann will ich schon Bescheid wissen. Dies setzt aber voraus, dass zu gegebener Zeit eine ergänzende Mitteilung erfolgt, wie sich die Sache entwickelt hat.

Das Geheimnis von Nasca ist enthüllt

Heft 1/2007

Ich bin enttäuscht bis verärgert. Der Generation @Cyberspace scheint alles erklärt, wenn das Problem „im Kasten“, also im Computer, ist. Wenn ich dann lese, dass „niemand kartierte und dokumentierte“, dann spricht das für eine unglaubliche Hybris in Verkennung der Leistungen von Maria Reiche!

Frau Reiche wusste, dass die Zeichen von Land aus zu sehen sind, sie hat sich einen einfachen Beobachtungsturm zimmern lassen. Die gestampfte Erde sprach dafür, dass die Linien von größeren Menschen- mengen abgelaufen wurden.

Und was die Löcher betrifft: Wie kommen diese „Wissenschaftler“ auf Fahnenmasten? Die Erklärung ist doch simpel: Um die gigantischen Figuren maßstabsgetreu von einer Vorlage in die Landschaft übertragen zu können, musste von Fixpunkten aus vermessen werden, mit langen Schnüren oder im Schrittmaß, indem von einer Markierung zur nächsten gelaufen wurde.

WissdeX Teilchenphysik

Heft 2/2007

Man findet kaum mehr eine deutschsprachige Veröffentlichung in den exakten Wissenschaften. Wo soll die Jugend ihre Intelligenz testen, woher ihre Vorbilder beziehen, wenn die hohe Wissenschaft nur noch im sprachlichen Ausland stattfindet? Die Frage stellt sich, ob man die Ideale der Wissenschaft nicht auch erreichen kann, ohne die ganze Welt uniformieren zu müssen. Vielleicht sind gerade die divergierenden Inseln die eigentlichen Triebkräfte in der Evolution der Erkenntnis?

Arme Politiker!

Science-Park, „Persönlich“, Heft 2/2007

Sie stellten die Studentin Maria Kreiner vor. Mich reizte besonders ihr abschließender Gedanke: „Ich kann nicht akzeptieren, dass die Demokratie als theoretisch gerechteste aller Regierungsformen immer mehr an Ansehen verliert.“

Ich finde, die Hauptursache für dieses Phänomen sind zum Teil wir selbst. Es ist auch schwindende Glaubwürdigkeit, die unsere Regierung mit verursacht. Zwar erkennen die Bürger, dass der internationale Wettbewerb zu einem gnadenlosen Leistungsdruck auf allen Ebenen führt – aber sie erleben ebenso jahrelangen, oft unnötigen Streit, sie erleben unnötige Härten gegen sich selbst – und sogar Ungehorsam gegenüber gefassten Beschlüssen auf höchster Ebene.

Soll Demokratie die beste aller Regierungsformen sein, muss sie gut führen – und überzeugen können. So „einfach“ ist das. Und dennoch bleibt gelebte Demokratie eine der schwierigsten Aufgaben.

Dr. Ulrich Heemann, per Mail

Ohne Titel

Im Märzheft konnten Sie, liebe Leser, im Beitrag „ Erdbeben-Alarm: Was taugen die neuen Methoden?“ lesen, dass unter Japan Erstaunliches geschieht – dort soll leichte ozeanische Kruste unter schwere kontinentale Kruste abtauchen. Sie können aufatmen: In der Erde geht es zu wie im ganz normalen Leben. Schweres (Ozeanisches) sinkt unter Leichtes (Kontinentales) – und nicht umgekehrt. Wir bitten um Entschuldigung.

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Dum|ka  〈f.; –, Dum|ki; Mus.〉 1 balladenartiges slaw. Volkslied 2 Instrumentalstück in Moll … mehr

Me|di|zi|ner  〈m. 3〉 1 Arzt 2 Student der Medizin … mehr

Kalk|spat  〈m. 1; Chem.〉 farbloses od. weißes Mineral, chem. Kalziumkarbonat; Sy Doppelspat … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige