„Ich habe einen Reaktor gebaut, in dem photokatalytisch Radikale erzeugt werden, die für den vollständigen Abbau persistenter Schadstoffe sorgen“, versucht Robert Franke zu erklären. Dem 19jährigen Schüler aus Berlin kommen die Fremdwörter so locker über die Lippen, daß man Mühe hat, zu folgen. Dabei ist das Prinzip seiner Erfindung genial einfach: Verschmutztes Wasser wird über eine Titanoxid-Schicht geleitet und mit UV-Licht bestrahlt. Das Halbleitermaterial unterstützt die Bildung von Sauerstoff- und Hydroxyl-Radikalen, die wiederum die Schadstoffe zersetzen.
Das Projekt hat Franke viel Anerkennung und auch etwas Geld eingebracht. Im Frühjahr gewann er bei „Jugend forscht“ einen Sonderpreis. Dieser ermöglichte ihm die Teilnahme am „Stockholm Junior Water Prize“, wo er prompt wieder gewann und 5000 Dollar einheimste. Doch das Geld war für den Abiturienten nicht das Wichtigste. „Die Ehrung ist so etwas wie der Nobelpreis für Wasserforschung“, sagt Franke stolz.
Jetzt träumt Franke, der von Kindesbeinen an bdw-Leser ist, von einer großtechnischen Umsetzung. Weil seine Methode einfach und preiswert ist, eignet sie sich besonders für Entwicklungsländer. Mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und Regierungsvertretern aus Sri Lanka verhandelt er bereits.
Robert Franke