Die jüngsten Initiativen der G-8-Staaten und der Europäischen Union zur Beschleunigung der Wasserstofftechnologie, um das Klimasystem zu entlasten und die Luftverschmutzung zu reduzieren, sind von Wissenschaftlern kritisiert worden. Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) um Jürgen O. Metzger befürchten, dass die Technologie negative Auswirkungen haben könnte, sollte sie zum Energieträger der Zukunft werden. Die Chemiker der Fachgruppe „Umweltchemie und Ökotoxikologie“ bezogen sich dabei auf amerikanische Untersuchungen am California Institute of Technology in Pasadena. Sie hatten ergeben, dass freigesetzter Wasserstoff sich in der Stratosphäre in Wasserdampf verwandelt. Dies aber müsste zu einer Abkühlung führen und den Abbau der Ozonschicht verstärken. Damit könnte sich die Regeneration der Ozonschicht, die durch das Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen erwartet wird, erheblich verzögern.
Metzger warnt: „Diese Erkenntnisse sind so gewichtig, dass wir ihre Ergebnisse unter Einsatz der besten Modellwerkzeuge überprüfen sollten.“ Es bestehe noch großer Forschungsbedarf. Jede neue Technologie könne Umweltrisiken beinhalten, die vor deren Einführung umfassend untersucht werden müssen.
Hans Groth