Zum erstenmal seit der Einführung einer Krebsstatistik im Jahr 1930 ist in den USA die Zahl der jährlichen Krebstoten gesunken. Während von 1970 bis 1990 die Zahl der Krebsopfer noch um 6,4 Prozent gestiegen war, fiel sie von 1991 bis 1995 um 2,6 Prozent. „Der Trend ist stabil“, kommentiert Prof. Philip Cole, Krebsmediziner an der Universität von Alabama. „Es sieht so aus, als würden es von nun an jedes Jahr zwei Prozent weniger.“
Die Experten nennen als Gründe veränderte Lebensgewohnheiten, frühere Diagnose und bessere Therapie. Besonders deutlich wirken sich die Verhaltensänderungen bei Lungenkrebs aus: 20 Jahre, nachdem der Zigarettenkonsum bei den Männern zurückging, sank jetzt auch die Zahl der männlichen Lungenkrebstoten, und zwar um 6,7 Prozent. Bei den Frauen dagegen wurden 1995 noch 6,4 Prozent mehr Lungenkrebstote gezählt als 1991. Sie griffen im Zuge der Emanzipation häufiger zur Zigarette, als viele Männer schon wieder damit aufhörten.
Helmut L. Karcher