Zu diesem Zweck analysierten die Wissenschaftler DNA von Überresten dreier Jäger und Sammler sowie eines Vertreters aus der Landwirtschaft betreibenden Trichterbecherkultur. Anhand der unterschiedlichen Bestattungsgewohnheiten der beiden Gruppen konnten sie die Proben klar zuordnen. Die drei Jäger und Sammler und der Steinzeit-Bauer hatten alle vor etwa 5.000 Jahren im Umkreis von 400 Kilometern in Südschweden gelebt.
Die DNA der vier Steinzeitmenschen verglichen die Forscher nun mit dem Erbmaterial von 505 heutigen Menschen aus Europa und dem Nahen Osten.
Das Ergebnis zeigte eine enge genetische Verwandtschaft zwischen dem Steinzeit-Bauern und heutigen Südeuropäern. Die Proben der Jäger und Sammler dagegen hoben sich klar von allen heutigen Gruppen ab. Am ähnlichsten waren sie noch den heutigen Finnen und anderen Nordeuropäern. Diese Ergebnisse erklären die Forscher so: ?Eine Gruppe von Bauern, die sich genetisch von der ansässigen Jäger- und Sammlergesellschaft unterschied, brachte Ackerbau und Viehzucht nach Nordeuropa.? Zunächst gab es wenig genetische Durchmischung zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen. Dies hat sich später jedoch geändert, denn die meisten europäischen Bevölkerungsgruppen sind genetisch eine Mischung aus den beiden Gruppen aus der Jungsteinzeit. Dies gilt auch für die Schweden. Denn obwohl alle Steinzeit-DNA-Proben aus Schweden stammten, wiesen sie keine besondere Ähnlichkeit zu der DNA heutiger Schweden auf.
?Anhand dieser Forschungsergebnisse bekommen wir langsam ein Bild davon, wie Steinzeit-Bauern sich von Süden her kommend quer durch Europa bis in den Norden hin ausbreiteten?, erklärt der Erstautor der Studie, Peter Skoglund. ?Und als Ergebnis dieser Völkerwanderung finden wir 5.000 Jahre später in der heutigen Bevölkerung eine Mischung aus den beiden ursprünglichen Gruppen.?