Technologietransfer versuchen viele, aber die Ruhr-Universität in Bochum gründet dazu extra ein eigenes Unternehmen. Einer seiner designierten Leiter ist der Physiker und Ingenieur Karl Grosse. Seit zehn Jahren sorgt er in Bochum für die Anbahnung von Kontakten zwischen Wissenschaftlern und Industrie. Vorläufer der Forschungs- und Verwertungsgesellschaft GmbH (F+V) ist eine inzwischen drei Jahre alte Umweltagentur. Sie hat schon bisher Erkenntnisse und Entwicklungen in Umwelt- und Biotechnik vermarktet. Das Finanzvolumen ihrer Projekte summierte sich zuletzt auf 1,5 Millionen Mark im Jahr.
Zum Start gibt die Umweltagentur Projekte im Wert von etwa 300000 Mark an F+V ab, unter anderem mit Erkenntnissen Bochumer Forscher zur Belastung der Umwelt mit elektromagnetischen Strahlen (Elektrosmog), in der Abfallwirtschaft und in der Halbleitertechnik.
Die ersten fünf Jahre wird F+V vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell gestützt, dann soll das Unternehmen auf eigenen Füßen stehen. „Es könnte ein Signal sein für andere Hochschulen und den ganzen Wirtschaftsstandort Deutschland“, meint Grosse euphorisch, „wenn es uns gelingt, das Wissen unserer Forscher schnell und profitabel auf den Markt zu bringen.“
Karl Grosse