Softies haben bei Frauen bessere Chancen als Machos – zumindest bei Hyänen. Das belegt die Studie eines internationalen Forscherteams um Marion East vom Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Die Wissenschaftler hatten in der tansanischen Serengeti sexuelle Kontakte in drei Rudeln von Tüpfelhyänen beobachtet und analysiert. Dabei wiesen sie nach, dass sanfte Männchen weit mehr Paarungserfolge hatten als ihre aggressiven Artgenossen. Wenn ein Hyänen-Männchen seine „Auserwählte“ freundlich beschnüffelte und ableckte, war sie viel eher bereit, sich begatten zu lassen. Dagegen wurden Männchen abgewiesen, die die Weibchen ansprangen und nach ihnen schnappten. Keiner dieser aggressiven „Macho-Hyänen“ gelang es, Nachwuchs zu zeugen. Als Nachweismethode benutzte East eine Gen-Datenbank, in der ein Großteil der beobachteten Tiere erfasst war – rund 130 erwachsene Hyänen und 236 Welpen. „Unsere Studie“, meint East, „wiederlegt die Ansicht vieler Verhaltensforscher, dass Weibchen stets die dominanten Männchen bevorzugen.“
Hans Groth