Grapefruitsaft könnte bald auch denen munden, für die er bisher zu bitter war. Denn die kalifornische Firma Sepragen hat ein neues Chromatographie-Verfahren entwickelt, mit dem sich der Saft im industriellen Maßstab von seinem Bitterstoff Naringin befreien läßt.
Bei der herkömnmlichen Technik, die nur für kleine Saftmengen geeignet ist, passieren die verschiedenen Inhaltsstoffe aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften unterschiedlich schnell eine mit Harzkügelchen beschichtete Säule. Auf diese Weise läßt sich der Bitterstoff abtrennen. Ein Säulen-Durchlauf in großem Maßstab würde entweder einen extrem hohen Druck oder enorm viel Zeit beanspruchen. Den Forschern ist es durch neu konstruierte große Trennsäulen gelungen, die konventionelle Methode um das 500fache zu beschleunigen: Der Saft wird – statt bisher von oben nach unten – radial von mehreren seitlichen Zuläufen in drei verschiedenen Höhen in die Mitte des Gefäßes gedrückt. Dort kann die süße Flüssigkeit dann durch eine spezielle Leitung abfließen.
Weitere Produkte sind geplant: Damit Milch für Babys besser verträglich ist, soll sie von Rinderproteinen wie dem Beta-Lactoglobulin befreit werden. Auch Stoffe, die jungem Wein den unreifen Geschmack verleihen, könnten durch die neue Säulen-Technik in Zukunft auf der Strecke bleiben.