Der Nasa-Raumsonde „New Horizons“ ist eine besondere Premiere gelungen: Sie flog an dem rund 6,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt liegenden Himmelskörper Ultima Thule vorbei und liefert nun erstmals Bilder dieses Objekts am Rande unseres Sonnensystems. Die Aufnahmen zeigen, dass Ultima Thule aus zwei Teilen besteht – und aussieht wie ein Schneemann. Das Objekt ist der am weitesten entfernte Himmelskörper des Sonnensystems, der jemals von einer Raumsonde aus der Nähe untersucht wurde.
Seit ihrem Start im Jahr 2006 hat die NASA-Raumsonde „New Horizons“ für einige spannende Entdeckungen gesorgt. Unter anderem passierte sie vor gut drei Jahren als erstes menschengemachtes Objekt Pluto und lieferte dabei erstaunliche Daten dieses Zwergplaneten. Vor wenigen Tagen gelang der Sonde dann eine weitere Premiere: Sie flog an Ultima Thule im sogenannten Kuipergürtel vorbei – einem Himmelskörper, der rund 6,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt liegt und damit am Rand unseres Sonnensystems. Niemals zuvor konnte ein derart weit entferntes Objekt des Sonnensystems von einer Raumsonde aus der Nähe untersucht werden.
Wie ein Schneemann
Erste beim Vorbeiflug von „New Horizons“ aufgenommene Bilder liefern nun neue Erkenntnisse über den bisher kaum erforschten Himmelskörper. Die Aufnahmen zeigen, dass Ultima Thule aus zwei miteinander verbundenen, kugelförmigen Teilen besteht. Die offenbar mit Eis bedeckten Kugeln sind unterschiedlich groß – dies lasse Ultima Thule „wie einen Schneemann“ aussehen, berichtete die US-Raumfahrtbehörde. Den Daten zufolge ist der Himmelskörper insgesamt wohl rund 30 Kilometer lang.
In den kommenden Wochen und Monaten sollen weitere Daten noch mehr Erkenntnisse über den rekordweit entfernten Himmelskörper liefern – und über die Anfänge des Sonnensystems. Denn Ultima Thule stammt aus einer frühen Phase unserer galaktischen Heimat. „New Horizons reist mit uns zur Geburtsstunde des Sonnensystems“, sagt Jeff Moore vom „New-Horizons“-Team. „Ultima Thule zu erforschen, wird uns dabei helfen zu verstehen, wie Planeten entstehen – sowohl in unserem eigenen Sonnensystem als auch anderswo in unserer Galaxie.“
Quelle: NASA