Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

3D-Drucker für den Mond

Astronomie|Physik Technik|Digitales

3D-Drucker für den Mond

Es klingt schon sehr nach Science Fiction, womit sich US-Forscher an der Washington State University in Pullman beschäftigen – doch für das Team um Amit Bandyopadhyay ist es ein ernsthaftes Projekt, bei dem es bereits vielversprechende Erfolge gibt: Die Wissenschaftler wollen dafür sorgen, dass Werkzeuge und Ersatzteile bei künftigen Mond- und Marsmissionen nicht mehr mitgeschleppt werden müssen.

Was nach der Landung noch gebraucht wird, soll einfach aus einem mitgeführten 3D-Drucker kommen. Der wiederum soll mit geschmolzenem Geröll und Gestein des Trabanten oder Planeten gefüttert werden und die für die Herstellung benötigten Daten von einem speziellen Computerprogramm beziehen.

2010 hatte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA bei Bandyopadhyay angefragt, ob es denkbar sei, dreidimensionale Objekte aus Mondgestein zu drucken. Der Materialforscher machte sich mit seinen Kollegen ans Werk. Das erste Problem war, dass die Wissenschaftler eine geeignete Menge Mondgestein für ihre Versuche brauchten. Die NASA stellte ihnen fünf Kilogramm Regolith-Imitat zur Verfügung. Regolith ist das lockere Oberflächengestein des Mondes – kann also leicht „geerntet“ werden. Es besteht aus einer Verbindung von Silizium, Aluminium, Kalzium, Eisen und Magnesium-Oxid.

Die Hauptfrage lautete: Lässt sich dieses Material mit einem Laser so aufschmelzen, dass es als Ausgangsmaterial für einen 3D-Drucker geeignet ist? Nach einigen Experimenten stand fest: Es funktioniert. Das Regolith-Imitat verhielt sich ähnlich wie Kieselerde, die beispielsweise zur Herstellung von Glas verwendet wird. Den Forschern gelang es, aus dem aufgeschmolzenen Gestein einfache geometrische Objekte und eine Art Spachtel zu drucken. „ Das Ganze sieht zwar bisher noch nicht besonders beeindruckend aus“, räumt Bandyopadhyay ein. „Aber auf diesen Ergebnissen können wir aufbauen.“

Die Wissenschaftler haben auch noch ein weiteres Anwendungsgebiet entdeckt: Wenn auf dem Mond mal etwas kaputt geht beziehungsweise zerbricht, lassen sich mit dem geschmolzenen Regolith die gebrochenen Teile wieder zuverlässig kitten.

Anzeige

Redaktion: Hans Groth, nachrichten@bild-der-wissenschaft.de

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

ho|mo|log  〈Adj.〉 1 gleichliegend, gleichlaufend 2 übereinstimmend; … mehr

Selbst|be|wusst|sein  〈n.; –s; unz.〉 1 〈Philos.〉 das Wissen von sich selbst als denkendem, fühlendem Wesen 2 〈allg.〉 Überzeugung vom eigenen Wert u. Können … mehr

Wa|chol|der  〈m. 3; Bot.〉 1 Angehöriger einer Gattung meist strauchiger Nadelhölzer mit schwarzblauen Beeren: Juniperus; Sy Machandelbaum … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige