Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,997 Prozent haben Physiker des Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) in Kalifornien den Grund dafür gefunden, warum Materie und Antimaterie sich nicht sofort nach dem Urknall gegenseitig vollständig vernichtet haben. Das berichtet das Institute of Physics.
Kosmologen gehen davon aus, dass bei der Entstehung des Universums genau so viel Materie wie
Antimaterie erzeugt wurde. Doch wenn Materieteilchen auf ihre
Antiteilchen treffen, vernichten sie sich gegenseitig und übrig bleibt nur reine Energie. Trotzdem besteht unser Universum heute ? glücklicherweise ? fast ausschließlich aus Materie.
Das BaBar-Experiment am SLAC hat jetzt erstmals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bewiesen, dass es im Zerfallsverhalten bestimmter Teilchen eine Asymmetrie zwischen Teilchen und Antiteilchen gibt, die in ihrer Größe mit den Vorhersagen der Standardtheorie der Teilchenphysik übereinstimmt. Die im Experiment beobachtete Verletzung der so genannten CP-Symmetrie erklärt den Überschuss von Materie im Universum. An den SLAC-Experimenten sind 600 Physiker aus neun Ländern beteiligt.
Bereits im März hatte es erste Hinweise in diese Richtung gegeben. Doch die Datenmenge reichte damals für ein eindeutiges Ergebnis noch nicht aus.
Axel Tillemans