Das Abholzen von Wäldern hat bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Abkühlung des Weltklimas geführt. Der Treibhauseffekt hat dies in den vergangenen hundert Jahren allerdings wohl wieder ausgeglichen. Das berichten kalifornische Wissenschaftler im Fachblatt „Geophysical Research Letters“.
Auf der Nordhalbkugel sank die Durchschnittstemperatur in den Jahrhunderten zwischen 1000 und 1900 um rund 0,4 Grad Celsius, haben die Forscher der Lawrence National-Labors in Livermore in ihrem Klimamodell nachgerechnet. Grund dieser Abkühlung ist, dass Wälder dunkler sind als Äcker und Wiesen und sie daher mehr Sonnenwärme absorbieren. Als im Mittelalter und in der frühen Neuzeit viele Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt wurden, kühlte sich die Erde ab.
Das Modell bestätigt ältere Studien, nach denen der Treibhauseffekt nicht mit neu angepflanzten, dunklen Wäldern zu bekämpfen ist. Die Bäume binden zwar das Treibhausgas Kohlendioxid, sie heizen dafür jedoch die Erdoberfläche stärker auf.
Ulrich Dewald
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