Tsunamis ? keine Seltenheit
Um dem Historischen Ereignis auf die Spur zu kommen, führten Reicherter und seine Kollegen in den letzten vier Jahren Sediment-Bohrungen an verschiedenen Stellen der Küste des Golfs von Thermaikos durch. Sie suchten dabei nach den für Tsunamis typischen Ablagerungen von Materialien aus dem Meer. Die Analysen offenbarten, dass es an den untersuchten Küsten offenbar mehrere Tsunamis gegeben hatte: Die Sedimente zeigen den Forschern zufolge eindeutig Spuren gewaltiger Energieeinwirkungen durch Riesenwellen. So gelangten beispielsweise alte Muschelschalen vom Seeboden in jüngere Sedimentschichten. Durch entsprechende Funde konnten die Forscher auch einen Tsunami nachweisen, der sich im 5. Jahrhundert vor Christus ereignete ? also zu dem antiken Bericht passt.
Mit Blick auf die Geschichte betonen die Forscher nun, dass es Tsunamis an der Küste dieser Region auch in Zukunft geben werde. Entsprechende Erdbebenvorraussagen stützen diese Aussage. Die Nordostküste Griechenlands müsse demzufolge in die Liste der Tsunami-gefährdeten Regionen Griechenlands aufgenommen werden, sagen Reicherter und seine Kollegen. Vor allem in den Sommermonaten sei die Gefahr wegen des Badebetriebs groß. Deshalb sei es wichtig, Frühwarnsysteme zu entwickeln, damit es den Touristen am Strand nicht eines Tages ergehe, wie den Persern vor 2.500 Jahren.