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Andromedas kannibalische Vergangenheit

Astronomie|Physik

Andromedas kannibalische Vergangenheit

Genauer als jemals zuvor hat ein internationales Astronomenteam unsere große Nachbargalaxie ins Visier genommen. Mit dem 2,5-Meter-„Isaac Newton“-Teleskop auf der kanarischen Insel La Palma wurden 150 Einzelbilder des Andromeda-Nebels gemacht. Sie zeigen Millionen von Sternen und decken ein 100-mal größeres Gebiet ab als alle früheren Studien der Galaxie zusammengenommen.

Die neue Untersuchung brachte überraschende Erkenntnisse: Der Halo des 2,5 Millionen Lichtjahre entfernten Andromeda-Nebels ist reich an Strukturen. Das deutet darauf hin, dass die große Spiralgalaxie mehrere Zwerggalaxien auseinander gerissen und vereinnahmt hat, die ihr irgendwann zu nahe kamen.

„Es ist kaum zu glauben, dass Andromeda so viele Anzeichen galaktischer Wechselwirkungen zeigt, wo die Scheibe doch so ursprünglich aussieht“, sagt Teamleiter Mike Irwin von der University of Cambridge.

Die Forscher entdeckten auch einen großen Strom an Sternen, der von Andromedas Nachbargalaxie NGC 205 stammt. Er erstreckt sich fast 50 000 Lichtjahre von dieser in den Raum hinaus und war bislang nicht bemerkt worden, obwohl NGC 205 als gut erforscht gilt. „Das ist der erste deutliche Hinweis darauf, dass einer von Andromedas Begleitern sogar noch heute allmählich zerrissen wird“ , kommentiert Irwins Kollege Alan McConnachie.

Außerdem fanden die Forscher 14 bislang unbekannte Kugelsternhaufen, die Andromeda in großer Distanz umrunden. Sie könnten Relikte kannibalisierter Kleingalaxien sein, denn Kugelsternhaufen finden sich in und bei den meisten Galaxien. „ Der am weitesten entfernte Haufen hat eine Distanz von rund 250 000 Lichtjahren von Andromedas Zentrum“, sagt Avon Huxor von der University of Hertfordshire. „Das zeigt, dass Andromedas Halo weit über die Scheibe hinaus in das All reicht.“

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Auch unsere Milchstraße hat einst Zwerggalaxien verschlungen und wird dies weiter tun (bild der wissenschaft 5/2001, „Unsere kannibalische Milchstraße“).

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