Der bislang auffälligste Unterschied zwischen Materie und Antimaterie ist am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) gemessen worden. Beim BABAR-Experiment, an dem 600 Wissenschaftler von 75 Institutionen aus aller Welt arbeiten, wird schon seit mehreren Jahren der Zerfall von B- und Anti-B-Mesonen untersucht, die durch Kollisionen von Elektronen und Positronen im einem Beschleuniger erzeugt werden. Die Teilchenphysiker haben 200 Millionen Mesonen-Zerfälle analysiert. Sie fanden 910 Beispiele, bei denen B-Mesonen in ein Kaon und ein Pion zerfallen sind, aber nur 696 solcher Zerfälle von Anti-B-Mesonen. Verhielten sich Materie und Antimaterie exakt symmetrisch, müsste die Zahl der Zerfälle praktisch identisch sein.
BABAR und andere Experimente haben schon früher die Asymmetrie nachgewiesen. Im neuen Resultat ist sie aber erstmals durch bloßes Abzählen offenkundig geworden. Der Effekt – von Physikern CP-Verletzung genannt – beträgt bei B-Mesonen 13 Prozent, bei dem Zerfall von Kaonen und Anti-Kaonen dagegen nur eins zu vier Millionen.