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Archäologen greifen zu Methoden der Geophysik

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Archäologen greifen zu Methoden der Geophysik
Remote Sensing Technology (Fern-Wahrnehmungs-Technologie) heißt das neue Zauberwort in der Archäologie Amerikas. Ohne auch nur eine Schaufel Erde zu bewegen, konnte Ken Kvamme, ein Anthropologie Professor an der Arkansas University, mit dieser neuen Technologie unterirdische Strukturen sichtbar machen und somit die Geschichte der frühen Amerikaner schon bis ins 13. Jahrhundert zurück präziser darstekken. Dies gab Kvamme nun auf einer Konferenz der Gesellschaft für Amerikanische Archäologie in New Orleans bekannt.

Was in der Archäologie Europas längst Usus ist, hat jetzt auch in Amerika Einzug gehalten: Mit geophysikalischen Methoden lassen sich unterirdische Strukturen gut aufspüren und sichtbar machen. Darüber hinaus sieht Kvamme in der Technologie auch die Chance, sich bereits vor dem eigentlichen Grabungsbeginn einen detaillierten Überblick über den Fundplatz zu verschaffen. Der Archäologe muss dann nicht „blind“ drauflos graben, sondern kann effizient vorgehen und vorab Überlegungen über die Sozialstrukturen der Siedlung anstellen. Fehlinterpretationen können so leichter vermieden werden.

Kvamme setzte die Remote Sensing Technology bereits bei zahlreichen Oberflächen-Untersuchungen in archäologischen Parks in North Dakota ein. Das Ergebnis sind Karten mit großem Maßstab, die dem Archäologen einen Gesamtüberblick über lange begrabene alte Dörfer liefern: so zum Beispiel vom Fort Clark mit angrenzendem Dorf (Anfang bis Mitte 19. Jahrhundert), dem Huff Village (Mitte 15. Jahrhundert) und dem Menoken Village (frühes 13. Jahrhundert). Bei allen drei Orten konnte Kvamme dem bisherigen Grabungsbefund entscheidende neue Informationen hinzufügen.

Kvamme kombinierte für seine Karten die Daten dreier Geräte der Fern-Wahrnehmung: den Magnetometer (erkennt Metalle und verbrannte Strukturen), einen elektrischen Widerstandsmesser (erkennt Unregelmäßigkeiten im Boden, wie zum Beispiel dicke Lehmböden oder Befestigungen) und Radar (ermittelt Informationen über die Tiefe der Artefakte).

Birgit Kahler
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