Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Arktis schon in dreißig Jahren nahezu eisfrei

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Arktis schon in dreißig Jahren nahezu eisfrei
seaice_bearbeitet.jpg
In dreißig Jahren könnte die Meereisbedeckung im arktischen Sommer bis auf wenige Reste nördlich von Grönland und Kanada abgeschmolzen sein. Bild: Universität von Washington/NOAA
Schon in dreißig Jahren könnte sich die Eisbedeckung der Arktis im Sommer nahezu komplett zurückgezogen haben. Das befürchten amerikanische Forscher um James Overland von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Seattle. Bislang gingen Forscher davon aus, dass der Klimawandel erst gegen Ende dieses Jahrhunderts zu eisfreien arktischen Sommern führen wird. Ein Zusammenspiel von natürlichen Klimaschwankungen und durch Treibhausgase erhöhten Temperaturen seien die Hauptursache für den schnellen Wandel der Arktis.

In ihren Berechnungen berücksichtigten die Forscher den extreme Schwund an Meereis im September 2008 und September 2007. Mit diesen Daten fütterten sie sechs unterschiedliche Klimamodelle. Drei dieser Computermodelle sollen insbesondere die komplexen physikalischen Wechselwirkungen von Meereis mit seiner Umgebung detailgenau wiedergeben. Bereits im Jahr 2037 könnte die Arktis im Sommer eisfrei sein, fanden die Forscher heraus. „Die Arktis ändert sich damit schneller als angenommen“, kommentiert Overland.

Das Sommereis soll den Angaben zufolge von derzeit 4,6 Millionen Quadratkilometern Fläche auf eine Million Quadratkilometer schwinden ? immer bezogen auf den September eines Jahres. Nördlich von Kanada und Grönland würde es in Teilen noch verbleiben, während die Meereisbedeckung überwiegend zwischen Alaska und Russland abnimmt.

Forscher bezeichnen die Arktis oft als Kühlhaus der Erde: Die eisbedeckte Region kühlt den Planeten, da sie die Sonnenstrahlen in den Weltraum zurückwirft. Zieht sich das Meereis zurück, absorbiert das offene Wasser die Wärmestrahlung. Das erwärmt Nordpolarmeer und Luftschichten und könnte den Klimawandel weiter anheizen.

James Overland (National Oceanic and Atmospheric Administration, Seattle) et al: Geophysical Research Letters (DOI: 10.1029/2009GL037820). ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Im|mis|si|on  〈f. 20〉 1 〈Ökol.〉 Einwirkung von Schadstoffen auf die Umwelt (als Folge von Emissionen) 2 〈veraltet〉 Amtseinsetzung, Amtseinweisung … mehr

Gal|li|um|ar|se|nid  〈n. 11; Chem.〉 dunkelgraue krebserregende Kristalle, die in der elektronischen Industrie u. a. für Fotozellen u. Transistoren als Halbleiter verwendet werden

de|to|nie|ren  〈V. i.; ist/hat〉 1 in Form einer Detonation verbrennen 2 〈Mus.〉 unrein singen, spielen … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige