Die ersten Sterne entstanden möglicherweise schon 200 Millionen Jahre nach dem Urknall ? wesentlich früher als bislang gedacht. Ein Forscherteam um Wolfgang Freundling von der Europäischen Südsternwarte Eso berichten in den Astrophysical Journal Letters (Ausgabe vom 20. April), dass einige der am weitesten entfernten Quasare bereits große Mengen Eisen enthalten.
Eisen entsteht durch Kernfusion im Innern massiver Sterne. Nach deren gewaltsamem Tod werden Eisen und andere schwere Elemente wieder freigesetzt und liefern das Baumaterial für neue Sterne. Freundling und seine Kollegen entdeckten mit der Infrarot-Kamera des Weltraumteleskops
Hubble jetzt für Eisen typische Spektrallinien im Licht von dreien der ersten Quasare, die 12,8 Milliarden Jahre alt sind und damit 900 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden.
Die Forscher folgern daraus, dass vor den supermassiven Schwarzen Löchern, die im Innern von Quasaren hausen, schon eine Sternengeneration existierte. Nach Angaben der Forscher dauerte das Leben dieser Sterne vermutlich 500 bis 700 Millionen Jahre. Möglicherweise kann das Geburtsdatum dieser Frühchen dabei helfen, die Entstehung der supermassiven Schwarzen Löcher zu enträtseln, die die Quasare antreiben, schreiben die Forscher.
Ute Kehse