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Aus Flossen werden Hände

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Aus Flossen werden Hände
Bereits fossile Fische, aus denen sich die Landwirbeltiere entwickelten, hatten Ansätze zu Fingern und Zehen. Damit sind Finger in der Evolution deutlich früher entstanden als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler um Catherine Boisvert von der Universität Uppsala, nachdem sie die fossile Flosse eines Urfisches mit Röntgenstrahlen analysiert hatten. Zusammen mit anderen Befunden zeige das Ergebnis eindeutig, dass Finger bereits bei den Vorfahren der Landwirbeltiere entstanden sind.

Mithilfe eines Computertomographen erstellten Boisvert und ihre Kollegen ein dreidimensionales Bild der Flosse von Panderichthys, einem urtümlichen Quastenflosser. Dieser bildet den Übergang zwischen Fischen und vierfüßigen Tieren, den Tetrapoden. Bei den Aufnahmen entdeckte das Team aus Biologen und Geologen Ansätze von Fingern, die bisher nicht beobachtet worden waren.

In früheren Studien hatten Forscher Gene von Mäusen mit denen von Zebrafischen verglichen, die entfernt mit Quastenflossern verwandt sind. Da Zebrafische keine Gene für die Entwicklung von Fingern besaßen, schlossen die Wissenschaftler, dass Finger zum ersten Mal bei den Tetrapoden aufgetreten sein müssten. Dafür sprach auch das Ergebnis, dass Panderichthys keine Ansätze zu Fingern zu haben schien.

Allerdings wurden auch bei dem Urfisch Tiktaalik, der den Landwirbeltieren bereits ähnlicher war, vor zwei Jahren Ansätze zu Fingern entdeckt. „Das neue Ergebnis ist das wichtigste Puzzlestück und zeigt eindeutig, dass rudimentäre Finger und Zehen schon bei den Vorfahren der Landwirbeltiere existierten“, sagt Boisvert. Dafür sprächen auch die Daten über die Entwicklung der Flossen bei Haien, australischen Lungenfischen und Löffelstören. Die ersten vierfüßigen Tiere entwickelten sich vor etwa 380 Millionen Jahren. Aus ihnen entstanden später Lurche und Krebstiere, aber auch Säugetiere und Vögel.

Catherine Boisvert (Universität Uppsala, Schweden) et al.: Nature, DOI: 10.1038/nature07339. ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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