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BOINC statt SETI

Astronomie|Physik

BOINC statt SETI
Über fünf Millionen PC-Nutzer weltweit durchforsten Radiosignale nach Anzeichen von außerirdischem Leben. Das SETI@home-Programm läuft seit Mai 1999 auf den Rechnern der Teilnehmer als Bildschirmschoner, sobald der Computer nicht anderweitig genutzt wird. Letzte Woche wurde nun die bisherige Version von SETI@home abgeschaltet und gegen die leistungsfähigere Variante BOINC ? Berkeley Open Infrastructure for Network Computing ? ersetzt.

„Die Wissenschaft von SETI@home ist an einen Endpunkt angelangt“, sagt Projektleiter David Anderson von der University of California in Berkeley. Das Projekt war auf zwei Jahre angelegt, lief nun aber über fünf. „Wir durchsuchen den Himmel wiederholt und es ist unwahrscheinlich, dass wir etwas finden, was wir noch nicht gefunden haben.“ Das neue Programm für vernetztes Rechnen ? BOINC ? soll nun flexibler sein und mehrere Frequenzbänder der Daten vom Radioteleskop Arecibo nach Anzeichen für außerirdisches Leben durchsuchen. Zudem soll die Rechenleistung der beteiligten Computer auf mehrere wissenschaftliche Programme aufgeteilt werden können.

SETI@home war der Vorreiter der Methode des verteilten Rechnens, dem Zusammenschluss von Rechenleistung über ein globales Grid. Per Internet werden die Datenpakete an die weltweit verstreuten PCs verschickt. Fertige Auswertungen wurden nach ihrem Abschluss per Internet zurück an die Zentrale in Berkeley übertragen. In deutscher Sprache steht das Programm BOINC auf einer speziellen Webseite der University of Berkeley zur Verfügung.

Auch andere wissenschaftliche Projekte mit rechenaufwändigen Problemen ahmten das SETI@home-Prinzip nach. So kann man sich bei Climateprediction.net an der Untersuchung von Klimaänderungen, bei LHC@home an der Auswertung von künftigen Daten der Elementarteilchenforscher, bei Rosetta@home an medizinischen Projekten und bei Einstein@home an der Suche nach Gravitationswellen beteiligen. Doch BOINC bietet nun für alle diese Projekte eine gemeinsame Softwareplattform und damit den Teilnehmern die Möglichkeit, sich an mehreren Programmen gleichzeitig zu beteiligen.

Jan Oliver Löfken
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