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China: Neue Erdstöße sind wahrscheinlich

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

China: Neue Erdstöße sind wahrscheinlich
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Das Erdbeben am 12. Mai 2008 in der chinesischen Provinz Sichuan kostete 70.000 Menschen das Leben und verwüstete einen ganzen Landstrich.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan am 12. Mai rechnen Wissenschaftler in der Region mit weiteren starken Erdstößen. Ihre Analysen hatten ergeben, dass das Beben zu weiteren Spannungen in der Erdkruste geführt hat, die sich in nächster Zeit wieder entladen könnten. Wann genau mit weiteren Beben zu rechnen sei, ist allerdings unklar: „Solche durch starke Beben ausgelösten Erdstöße können Monate, Jahre oder Jahrzehnte später auftreten“, erklärt der Geowissenschaftler Eric Kirby von der Penn State University in University Park, einer der an der Analyse beteiligten Wissenschaftler.

Das Erdbeben am 12. Mai, das mindestens 70.000 Menschen das Leben kostete und mehrere Millionen Menschen obdachlos machte, ereignete sich in der sogenannten Beichuan-Verwerfungszone ? einem Bruch in der Erdkruste, an dem die beiden Bruchstücke gegeneinander verschoben sind. Das Beben hat in dieser Zone zwar Spannungen entlang der Bruchzone gelöst, doch an weiteren Störungszonen in der Region führte es hingegen zu einem Aufbau von Spannungen, ergaben die Berechnungen der Wissenschaftler.

Es müsse daher damit gerechnet werden, dass es entlang der verschiedenen Bruchzonen nordöstlich und südwestlich des Zentrums des ursprünglichen Bebens zu weiteren schweren Erschütterungen kommt. Genauere Angaben zum Ort und Zeit können die Forscher jedoch nicht machen. Das Modell zeige lediglich, dass neues Potenzial für weitere Beben entstanden sei, erklärt Kirby. Der eigentliche Auslöser für ein solches Beben lasse sich noch nicht ermitteln.

Solche durch schwere Erdstöße ausgelösten Erdbeben, die oft Monate oder gar Jahre nach dem ursprünglichen Ereignis auftreten, wurden in den Vergangenheit immer wieder beobachtet: So folgte dem schweren Erdbeben vom August 1999 in Izmit in der Türkei mit 20.000 Toten im November ein schweres Beben, das ebenfalls Todesopfer forderte. Auch nach dem Beben von Weihnachten 2004, das in Südostasien den verheerenden Tsunami auslöste, kam es etwa drei Monate später zu weiteren Erdstößen, die mit dem ursprünglichen Beben in Zusammenhang gebracht werden.

Tom Parsons (US Geological Survey in Menlo Park) et al.: Nature, Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1038/nature07177 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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