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Das Anti-Durchschüttel-System

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Das Anti-Durchschüttel-System
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Ob man auf einem Flug mit Turbulenzen rechnen muss, kann mit dem neuen System vorhergesagt werden. Bild: Adrian Pingstone, wikipedia.de
Ein neues Frühwarnsystem soll Piloten von Verkehrsflugzeugen vor Turbulenzen warnen. So können sie den Luftwirbeln rechtzeitig ausweichen oder ihre Passagiere anweisen, sich anzuschnallen. Das könnte die Zahl der immer wieder auftretenden Verletzungsfälle von unangeschnallten Passagieren reduzieren, deren Maschine in Turbulenzen geraten ist.

Das von den Forschern des amerikanischen Nationalen Zentrums für Atmosphärenforschung (NCAR) entwickelte System arbeitet mit Daten aus Radaraufnahmen des nationalen amerikanischen Wetterdienstes. Mit Hilfe eines speziellen mathematischen Algorithmus berechnen die Wissenschaftler daraus in Echtzeit eigene Wetterkarten, in denen Zonen mit starken Turbulenzen verzeichnet sind. Diese Karten werden dem Piloten ins Cockpit übermittelt und können von den Meteorologen oder den für die Flugorganisation zuständigen Mitarbeitern der Fluggesellschaften eingesehen werden. „Unser Ziel ist, aus den Radarmessungen eine dreidimensionale Karte der Turbulenzen über dem ganzen Land zu erzeugen“, erklärt NCAR-Forscher John Williams.

In einzelnen Maschinen der amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines wird das Frühwarnsystem bereits getestet. „Die Mitteilungen, die ich ins Cockpit erhalte, bilden sehr genau den Ort und den Zeitpunkt der Turbulenzen ab“, lobt ein United-Flugkapitän die Technik. Abhängig vom weiteren Verlauf der Tests soll das System in weiteren Maschinen der Fluggesellschaft oder bei anderen Airlines eingesetzt werden. Ziel ist eine Turbulenzkarte der ganzen USA, die alle 15 Minuten aktualisiert wird.

Der Nachteil des Systems ist, dass es nur Turbulenzen innerhalb von Wolken nachweisen kann. Wirbel in klarer Luft, wie sie durch Luftströme in großen Höhen entstehen oder wenn Luftmassen mächtige Gebirgszüge überströmen, kann es hingegen nicht erfassen. Da jedoch zwei von drei Fällen schwerer Turbulenzen in Wolken auftreten, könne das System dennoch einen Beitrag zur Sicherheit leisten, erklären die Forscher.

Mitteilung der Corporation for Atmospheric Research, Boulder ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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