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Der Stern des Planeten Erde – "Sonnen-Feiern" in Europa und Amerika

Astronomie|Physik

Der Stern des Planeten Erde – "Sonnen-Feiern" in Europa und Amerika
Sie bringt Licht und Wärme – und damit Wachstum und Leben. Ihre Strahlung ist, im Übermaß genossen, gesundheitsschädlich. Allzu stürmisches Wetter auf der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne kann auf der Erde die Stromversorgung zusammenbrechen lassen, Satelliten geraten ins Trudeln, Erdöl-Leitungen setzen Rost an. Und manche Experten machen sie für die Klimaveränderung verantwortlich. Die schon seit Urzeiten erkannte zentrale Bedeutung dieses Sterns hat Astronomen jetzt auf die Idee gebracht, die Sonne näher vorzustellen.

An etwa 50 Orten – überwiegend Planetarien und Wissenschaftsmuseen – in Europa und in Nordamerika sind an diesem Freitag und Samstag „Tage der Sonne und der Erde“ angesetzt. „In der Öffentlichkeit soll das Bewusstsein der Dynamik der Sonne sowie ihres Einflusses auf die Erde gefördert werden“, merkt die Europäische Weltraum-Organisation (ESA) in Paris zu dieser außergewöhnlichen internationalen Initiative an. Allein in Europa sind an mehr als 40 Orten „Sonnen-Feiern“ geplant, darunter in Berlin, Hamburg, Bremen und Freiburg.

Die europäische Raumfahrt und Astronomie hat in jüngster Zeit die Erforschung des glühenden Gestirns mit seinen oftmals dramatischen Stürmen und Sonnenwinden vorangetrieben. Für die von hochsensiblen Technologien abhängigen Industriegesellschaften wird Wissen beispielsweise über das „Weltraumwetter“ immer wichtiger. Nicht zuletzt droht bei starker Sonnenaktivität den Passagieren und Flugzeug-Besatzungen möglicherweise eine höhere Strahlenbelastung.

Der fünfte „Geburtstag“ des erfolgreichen amerikanisch-europäischen Sonnen-Observatoriums SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) legte es nahe, jetzt im April alle Aufmerksamkeit auf die Sonne zu lenken. Es soll klar gemacht und diskutiert werden, „wie sonnenphysikalische Forschung vom Weltraum und vom Boden aus wertvolle Hinweise für unser tägliches Leben liefern kann“, hält die ESA fest. Weltraumforschung braucht in den USA wie in Europa – und nicht zuletzt in Deutschland – Auftrieb durch Werbeaktionen, die ihre Nützlichkeit belegen. Gelder für hochfliegende Raumfahrerei sitzen schon lange nicht mehr locker.

Das tief im Weltraum stationierte Observatorium ist nur eines der sechs in Europa gebauten Raumfahrzeuge, die sich der Sonne widmen. Im Weltall lässt die ESA seit acht Monaten Salsa, Samba, Rumba und Tango tanzen, um dreidimensionale Bilder von Sonnestürmen zu erhalten. Das „Cluster“ genannte Sonnenwind-Quartett mit den beschwingenden Namen arbeitet präzise wie ein Uhrwerk 19.000 bis 119.000 Kilometern von der Erde entfernt. Es erforscht zusammen mit dem SOHO-Observatorium die äußerst dynamischen Wechselwirkungen zwischen dem Magnetfeld der Erde und elektrisch geladenen Teilchen der temperamentvollen Sonne.

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Gleichzeitig werden die Polarregionen des Gestirns weiterhin von der europäischen Sonde Ulysses untersucht. Ungefährdet ist das Leben der Sonnen-Sonden dabei nicht. Zwei Mal im Jahr 1998 kriselte es um das SOHO-Observatorium eineinhalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Erst fiel Software aus, dann die Stabilisierung von SOHO. Fachleute konnten alles richten. Was garantiert, dass spannende und nützliche Erkenntnisse über den derzeit gerade äußerst aktiven Stern unseres Sonnensystems und seinen Einfluss an das Tageslicht kommen.

dpa
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