Einer internationalen Expedition ist es mit Unterstützung der National Geographic Society und mit Hilfe moderner Satellitennavigation gelungen, die Quelle des Amazonas zu finden. Demnach entspringt der mehr als 6.000 Kilometer lange Fluss als kleiner Strom im Nevado-Mismi-Gebirge, im Süden Perus.
Die genaue Quelle des hoch in den Anden entspringenden Amazonas war über Jahrhunderte hinweg Gegenstand kontroverser Spekulationen. Mit Hilfe des sogenannten Global Positioning System (einem satellitengestützten Vermessungssystem) konnte die Expedition die Position nun auf 1 bis 5 Meter genau bestimmen.
Das wichtigste Ergebnis der Unternehmung sei eine hochauflösende Karte des exakten Flussverlaufes und der Position seines Ursprunges, sagt Expeditionsleiter Andrew Pietowski.
Das aus Wissenschaftlern und Entdeckern zusammengesetzte Team hatte während der Tour mit widrigsten Temperatur-, Witterungs- und Geländebedingungen zu kämpfen. Die aus den USA, aus Peru, Polen, Kanada und Spanien stammenden Teilnehmer hatten ihren Weg zu Fuß, in Jeeps und auf Fahrrädern sowie mit Pferden zurückgelegt. Insgesamt waren die Verläufe aller fünf Ströme zu erkunden, welche sich zum Amazonas zusammenschließen.
Andrew Johnson von der Smithsonian Institution meint, dass der Ursprung des Amazonas entweder als von der Mündung in den Atlantik entferntester Ort definiert werden könne oder aber als der am weitesten entfernte Ort innerhalb seines Drainage-Beckens von dem aus Oberflächenwasser angeflossen kommt. Die Nevado-Mismi-Region erfüllt beide Definitionen, sagt der Wissenschaftler. (ABC-NEWS)