Allerdings bestätigten erst die Infrarot-Messungen des Weltraumteleskops Spitzer, dass es sich bei den weit entfernten Lichtpunkten wirklich um Galaxien handelt. Die Forscher um Labbé fanden außerdem heraus, dass die Sterne in den beiden Babygalaxien zwischen 50 und 300 Millionen Jahre alt waren. Das bedeutet, dass die beiden Galaxien schon 500 Millionen Jahre nach dem Urknall existiert haben könnten.
Die gesamte Masse der beiden Galaxien betrug nur etwa ein Hundertstel der Masse, die in modernen Galaxien wie der Milchstraße vorhanden ist. Anscheinend wuchsen Galaxien in dieser Zeit rasch heran, vermuten Labbé und seine Kollegen.
Gleichzeitig stellen die Beobachtungen die Astronomen vor ein Rätsel. Ihren Vorstellungen zufolge sollte die Strahlung der ersten Sterne und Galaxien den Nebel im Universum vertrieben und das Ende des dunklen Zeitalters eingeleitet haben. Die bislang entdeckten Galaxien im Hubble-Feld sind jedoch nicht zahlreich genug und zu klein, um die benötigte Strahlung erzeugt haben zu können.
„Aller Wahrscheinlichkeit nach gab es schon sehr viel mehr Galaxien in diesen frühen Zeiten“, sagt Mitverfasser Rychard Bouwens von der University of California in Santa Cruz. „Aber sie leuchten vermutlich so schwach, dass wir sie mit den heutigen Teleskopen nicht sehen können.“ Neue Instrumente auf dem Hubble-Teleskop und Hubbles Nachfolger, das James-Webb-Weltraumteleskop, könnten in wenigen Jahren Abhilfe schaffen.