Als die ersten Sterne aufleuchteten, so die derzeitige Theorie, lichtete ihre Strahlung dieses Dunkel. Die Wasserstoff-Atome verloren ihre Elektronen, wurden also erneut ionisiert, und schluckten fortan kein Licht mehr. ?Indem wir Galaxien wie die jetzt gefundene untersuchen, können wir die ersten Objekte des Universums verstehen und herausfinden, wie das Dunkle Zeitalter endete?, sagt Wei Zheng.
Die Forscher fanden die Baby-Galaxie mit Hilfe eines kosmischen Vergrößerungsglases: Sie nutzten einen Galaxienhaufen als Gravitationslinse. Das Licht der fernen Galaxie wurde dadurch um das 15-Fache verstärkt. Anhand der Farbe des Objektes schließen die Forscher, dass es schon eine Phase der Sternenentstehung hinter sich hatte und etwa 200 Millionen Jahre alt war. Bereits 300 Millionen Jahre nach dem Urknall müssen also die ersten Sterne aufgeleuchtet haben. ?Diese ersten Galaxien spielten wahrscheinlich die entscheidende Rolle dabei, das dunkle Zeitalter des Universums zu beenden?, sagt Co-Autor Daniel Kelson.
Die geringe Masse der fernen Galaxie passt zu derzeitigen kosmologischen Theorien. Demnach bildeten sich die heutigen Riesengalaxien mit ihren mehreren Hundert Milliarden Sternen aus kleinen Vorläufern, die nach und nach zu größeren Objekten verschmolzen. Zheng und seine Kollegen vermuten, dass ähnliche Baby-Galaxien 500 Millionen Jahre nach dem Urknall recht häufig waren ? sonst wäre ihnen bei ihrer Studie vermutlich keine ins Netz gegangen.