Doch schon zwei Jahre nach dem Beben verhielten sich die seismischen Wellen wieder genauso wie vorher. Daraus schließen die Forscher, dass Risse in den obersten zehn Kilometern der Erdkruste nach zwei Jahren wieder repariert sind. Dieses Ergebnis stimme in etwa mit Laborexperimenten überein.
Die Heilungsdauer, so bemerken die Forscher, sei wesentlich kürzer als die typische Wiederkehrzeit zwischen zwei großen Erdbeben an der gleichen Stelle. Das bedeute, dass die Mikrorisse beim Spannungsaufbau für ein größeres Beben keine Rolle spielen. Die Forscher hoffen, dass ihre Daten es ermöglichen, physikalische Modelle zur Riss-Reparatur zu testen. Es interessiert sie vor allem, welche Rolle Wasser dabei spielt.
„Seismological evidence on characteristic time of crack healing in the shallow crust“, Yoshihiro Hiramatsu et al.: GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 32, L09304, doi:10.1029/2005GL022657, 2005