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Die Wunden der Erde heilen schnell

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Die Wunden der Erde heilen schnell
Wenn sich die starren tektonischen Platten der Erdkruste bei einem Erdbeben plötzlich verschieben, bilden sich im umliegenden Gestein zahlreiche kleinere Risse und Brüche. Doch schon nach zwei Jahren sind diese Wunden wieder verheilt, berichten Yoshihiro Hiramatsu von der Kanazawa Universität in Japan und Kollegen in der Zeitschrift Geophysical Research Letters.

Die Forscher werteten Erdbebenwellen aus, die zwischen 1986 und 2003 einen Abschnitt des Nankai-Grabens im Südosten der Hauptinsel durchquert hatten, das so genannte Tokai-Segment. Dort hatte sich 1997 ein Erdbeben der Magnitude 5,7 ereignet. Wie die Forscher berichten, verzögerten sich langsame Erdbebenwellen nach diesem Ereignis erheblich gegenüber schnelleren Wellen. Das führten sie auf Mikrorisse im Gestein zurück, die durch das Beben entstanden waren.

Doch schon zwei Jahre nach dem Beben verhielten sich die seismischen Wellen wieder genauso wie vorher. Daraus schließen die Forscher, dass Risse in den obersten zehn Kilometern der Erdkruste nach zwei Jahren wieder repariert sind. Dieses Ergebnis stimme in etwa mit Laborexperimenten überein.

Die Heilungsdauer, so bemerken die Forscher, sei wesentlich kürzer als die typische Wiederkehrzeit zwischen zwei großen Erdbeben an der gleichen Stelle. Das bedeute, dass die Mikrorisse beim Spannungsaufbau für ein größeres Beben keine Rolle spielen. Die Forscher hoffen, dass ihre Daten es ermöglichen, physikalische Modelle zur Riss-Reparatur zu testen. Es interessiert sie vor allem, welche Rolle Wasser dabei spielt.

„Seismological evidence on characteristic time of crack healing in the shallow crust“, Yoshihiro Hiramatsu et al.: GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 32, L09304, doi:10.1029/2005GL022657, 2005

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