Da man leider nicht einfach habe hinausgehen können, um Triceratops in freier Wildbahn zu beobachten, wie Farke augenzwinkernd kommentiert, nutzten die Forscher einen Umweg, um die Kampftheorie zu überprüfen. Sie registrierten, wie häufig welche Knochenverletzungen auf Triceratops-Fossilien auftraten und verglichen das Ergebnis mit Form und Häufigkeit alter Wunden auf Knochen von Centrosaurus, einem engen Verwandten von Triceratops. Er besaß zwar ebenfalls drei Hörner. Während Triceratops jedoch zwei riesige Stirnhörner und ein kleineres auf der Nase trug, war bei Centrosaurus vor allem das Nasenhorn sehr ausgeprägt. Die Vermutung der Forscher: Sollte Triceratops tatsächlich mit seinen Hörnern gekämpft haben, müsste das Verletzungsmuster ein anderes sein als bei Centrosaurus. Hatten die Verletzungen hingegen andere Ursachen, sollten diese Probleme die beiden Dinosaurier gleich stark getroffen haben und die Verletzungsmuster müssten sich stark ähneln.
Tatsächlich unterschied sich die Verteilung beträchtlich: Bei Triceratops befanden sich mehr als die Hälfte der Verletzungen am unteren Schildrand und etwa vierzig Prozent am Jochbein. Bei Centrosaurus hingegen waren insgesamt sehr viel weniger Brüche und andere Verletzungen zu finden. Sie konzentrierten sich vor allem auf den oberen Schildrand und waren am Jochbeim im Verhältnis noch häufiger als bei Triceratops. Centrosaurus scheint seine Ornamente also eher als optische Merkmale getragen zu haben, während Triceratops wahrscheinlich sowohl damit gekämpft als auch damit angegeben hat.