Nach der Theorie hat der Anteil der sichtbaren Materie im All gegenüber dem der ominösen Dunklen Materie im Lauf der Zeit zugenommen. Doch Beobachtungen von François Hammer vom Pariser Observatorium und seinen Kollegen fanden dafür keine Anzeichen. Mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile inspizierten sie 32 junge Galaxien in 6 Milliarden Lichtjahren Entfernung und verglichen ihren Anteil Dunkler Materie mit dem in benachbarten Galaxien. In allen betrug das Verhältnis von Dunkler zu leuchtender Materie etwa 30 zu 1. Das könnte auf eine bislang unbekannte Wechselwirkung der beiden unterschiedlichen Materie-Sorten hindeuten, spekuliert Hammer.
Die Astronomen stellten außerdem fest, dass die Sternbewegungen bei fast der Hälfte der Galaxien turbulenter sind als erwartet. Demnach könnte es in der Geschichte des Alls noch häufiger zu Kollisionen gekommen sein, als die Astronomen bislang annahmen.