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Ein Blick in die Zukunft

Astronomie|Physik

Ein Blick in die Zukunft
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Die Raumsonde "Venus Express" nimmt Bilder des Planeten im Infrarotbereich auf. Bild: ESA - AOES Medialab
Ozeane, gewaltige Kontinente, Vulkane und Lavaströme: Die Oberfläche des Planeten Venus könnte vor Millionen von Jahren ähnlich ausgesehen haben wie die Erde heute. Das belegen Infrarotbilder, die von der Raumsonde Venus Express aufgenommen wurden und einen Rückschluss auf die Entstehungsgeschichte des Nachbarplaneten geben, der sich in eine für menschliche Augen undurchdringliche Wolkendecke hüllt. Eine nun mittels der Infrarotdaten entstandene Karte der Südhalbkugel des Planeten lässt nun auf das einst erdähnliche Gesicht des Nachbarn schließen.

Wegen der undurchdringlichen Wolkendecke war die Oberfläche der Venus lange Zeit für Astronomen ein völlig unbekanntes Terrain. Erst mit der Landung von Raumsonden und den ersten Radarbildern, die auf Umläufen um den Planeten aufgenommen wurden, zeigte sich nach und nach das Gesicht des Himmelskörpers. Den größten Detailreichtum liefert die ESA-Raumsonde „Venus Express“, die seit 2006 den Planeten umkreist und mit Infrarotinstrumenten ausgestattet ist, die einen Blick durch die Wolkendecke gestatten. Die in den zahlreichen Überflügen gesammelten Daten ermöglichen nun eine detaillierte Kartierung des Planeten.

So bestätigten die neuen Daten die Vermutung, dass die Hochplateaus auf dem Planeten die Überreste von Kontinenten sind, die einst von Ozeanen umgeben waren und durch vulkanische und tektonische Aktivitäten entstanden. Während nächtlicher Überflüge von „Venus Express“ gesammelte Spektraldaten deuteten darauf hin, dass die Felsen aus Granit bestehen. Dieses Gestein entsteht durch sehr langsames Erstarren von Magma in der Tiefe und wird durch tektonische Prozesse und Vulkanismus an die Oberfläche gehoben. Falls es tatsächlich Granit auf der Venus gebe, müsse es also auch Plattentektonik auf dem Planeten gegeben haben, erklärt Nils Müller von der Universität Münster, einer der an der Kartierung beteiligten Wissenschaftler. Die Entstehungsgeschichte dieses Gesteins deute zudem darauf hin, dass auch Ozeane und Vulkane die Oberfläche der Venus prägten.

Das Wasser ist auf dem mit Oberflächentemperaturen von über vierhundert Grad Celsius sehr heißen Planeten inzwischen verschwunden. Ob es heute noch Überreste von Vulkanen auf dem Himmelskörper gibt, ist noch offen. Bisher haben die Infrarotdaten von „Venus Express“ allerdings nur Schwankungen der Oberflächentemperatur von drei bis zwanzig Grad Celsius ergeben, was nicht auf aktuell aktive Vulkane schließen lässt. Doch einige Regionen des Planeten scheinen von dunklem Gestein bedeckt zu sein, bei dem es sich um die erstarrten Überreste jüngerer Lavaströme handeln könnte.

MItteilung der ESA ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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