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Ein Monster als Geburtshelfer

Astronomie|Physik

Ein Monster als Geburtshelfer
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Das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie NGC 4051 schleudert große Mengen Gas und Staub ins Weltall, aus denen Sterne und Planetensysteme entstehen können. Foto: George Seitz/Adam Block/NOAO/AURA/NSF
Schwarze Löcher sind keineswegs nur die materieverschlingenden Ungeheuer, wie sie in der Science-Fiction-Literatur beschrieben werden. Sie tragen vielmehr auch dazu bei, schwere chemische Elemente im Universum zu verteilen und helfen so bei der Bildung kosmischer Gaswolken, aus denen später Planetensysteme entstehen können. Diese neue Qualität hat ein internationales Astronomenteam bei der Beobachtung eines Schwarzen Lochs mithilfe des Forschungssatelliten XMM-Newton entdeckt.

Die Wissenschaftler um Yair Krongold von der Freien Universität in Mexico City beobachteten das Schwarze Loch im Zentrum einer Galaxie namens NGC 4051 und entdeckten dabei, dass aus seiner Umgebung große Mengen Gas ins Weltall geschleudert werden. Das Gas muss dazu stark genug erwärmt werden, um das Gravitationsfeld des Schwarzen Lochs verlassen zu können. Nach den Beobachtungen der Forscher liegt die Quelle des Gases mit zweitausend so genannten Schwarzschild-Radien deutlich näher am Zentrum des Schwarzen Lochs als bisher gedacht. Unter dem Schwarzschild-Radius verstehen Astrophysiker den äußeren Rand eines Schwarzen Lochs, in dem alles auf Nimmerwiedersehen verschwindet.

Die Forscher konnten berechnen, dass etwa zwei bis fünf Prozent des Materials aus der Umgebung des Schwarzen Lochs nicht eingesaugt, sondern mit hoher Geschwindigkeit ins All geschleudert werden. Das Material erreicht dabei Geschwindigkeiten von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde. So könnten schwerere Elemente wie Kohlenstoff oder Sauerstoff in und zwischen den Galaxien verteilt und von kosmischen Wolken aufgenommen werden, erklären die Wissenschaftler. Aus diesen Nebeln aus Gas und Staub können sich neue Sterne und letztlich auch Planetensysteme wie unser Sonnensystem bilden.

Mitteilung des Harvard-Smithsonian-Zentrums für Astrophysik, Cambridge Originalarbeit: Yair Krongold (Freie Universität von Mexico, Mexico City) et al.: Astrophysical Journal, Bd. 659, S. 1022 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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