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Einstiger Mars-See könnte Leben ermöglicht haben

Astronomie|Physik

Einstiger Mars-See könnte Leben ermöglicht haben
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Bohrloch im Marsgestein. Credit: Image courtesy of Science/AAAS
Gab es einst lebensfreundliche Bedingungen auf dem Mars? Das ist eines der Geheimnisse, die der Mars Rover „Curiosity“ dem Roten Planeten entlocken soll. Die Erfüllung dieses Missionsziels scheint sich nun abzuzeichnen: Curiosity hat Analysedaten geliefert, die nahelegen, dass es in der sogenannten Yellowknife Bay im Gale-Krater vor Jahrmilliarden einmal einen Süßwassersee gab, der lebensfreundliche Eigenschaften besaß. Auf der Erde existieren unter vergleichbaren Bedingungen Organismen.

 

„ Es ist wichtig zu betonen, dass wir keine Spuren von Leben gefunden haben“, sagt Sanjeev Gupta, einer der beteiligten Forscher vom Imperial College London. „Wir konnten aber zeigen, dass im Gale Crater mindestens einmal in seiner langen Geschichte ein See entstanden ist, der Leben hätte ermöglichen können. Diese Erkenntnis sei ein gewaltiger Schritt bei der Erforschung des Mars, sagt der Wissenschaftler.

 

Curiosity war am 6. August 2012 im Gale Krater auf dem Mars gelandet. Es handelt sich um einen etwa 150 Kilometer breiten Einschlagskater in der Äquatorregion des Mars. Nachdem Curiosity einige Analysen an seinem Landepunkt Mt. Sharp durchgeführt hatte, steuerten ihn die Verantwortlichen bei der NASA zu einem neuen Ziel: der sogenannten Yellowknife Bay. Hier stieß Curiosity auf interessante Sedimentgesteine, wie die Forscher nun berichten. Der Mars Rover ist mit Instrumenten zum Sammeln und Untersuchen von Gesteins- und Bodenproben ausgerüstet – hier kamen sie zum Einsatz.

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Süßwasser mit den Schlüsselelementen des Lebens

 

Die Untersuchungen des Materials ergaben: Es handelt sich um Tongestein. Dieses Material bildet sich durch die schichtweise Ablagerungen von Sedimenten in ruhigem Wasser, erklären die Wissenschaftler. Sie vermuten, dass das entsprechende Gewässer vor etwa 3,6 Milliarden Jahren existiert hat und wahrscheinlich über einen Zeitraum von Zehn- bis Hunderttausenden von Jahren Bestand hatte. Die Analyseergebnisse der Gesteinsproben weisen darauf hin, dass es sich um einen Süßwassersee handelte. Er verfügte über die wichtigsten biologischen Elementen wie Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel.

 

Ein See mit diesen Eigenschaften hätte ideale Bedingungen für Organismen geboten, die wir von der Erde kennen: sogenannte chemolithoautotrophe Mikroben. Sie existieren in Höhlen und hydrothermalen Quellen. Sie können chemischen Verbindungen für ihren Stoffwechsel nutzen und sind damit auch unabhängig vom Sonnenlicht als Energiequelle. „Die Vorstellung ist sehr aufregend, dass vor Jahrmilliarden möglicherweise Mikroben in dem Mars-See lebten“, sagt Gupta. Möglicherweise zeigen zukünftige Probeanlaysen von Curiosity, dass auf dem Mars tatsächlich einmal solche Lebensformen existiert haben, hofft der Forscher. Curiosity setzt seine Erkundung nun weiter fort – es bleibt also spannend.

 

 

Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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