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Eisbrocken so groß wie Plutos Mond entdeckt

Astronomie|Physik

Eisbrocken so groß wie Plutos Mond entdeckt
Ein amerikanisches Astronomenteam hat das bislang größte Objekt aus dem rätselhaften Kuiper-Gürtel, einer Ansammlung primitiver Himmelskörper aus Staub und Eis jenseits des Planeten Neptun, entdeckt. Das Objekt „2001 KX76“ habe einen Durchmesser zwischen 1.000 und 1.300 Kilometern, je nachdem, wie stark es das Sonnenlicht reflektiere, gaben die Forscher unter Leitung von Robert Millis vom Lowell Observatory in Arizona bekannt. Der Durchmesser des Pluto-Mondes Charon wird auf 1.200 Kilometer geschätzt.

Unsere Entdeckung ist so aufregend, weil sie zeigt, dass es im Kuiper-Gürtel noch große Himmelskörper zu entdecken gibt. Nichts spricht dagegen, dass sie so groß wie Pluto oder sogar noch größer sein könnten, erläuterte Millis. Die Existenz des Kuiper-Gürtels wurde in den 80er Jahren postuliert, um das Vorhandensein kurzperiodischer Kometen zu erklären, die fast in der gleichen Ebene und in gleicher Richtung wie die Planeten durch das Sonnensystem wandern.

Diese Kometen, so zeigten damals Berechnungen, können nicht aus der weiter außen gelegenen Oortschen Wolke stammen, die Millionen größerer und kleinerer Eisbrocken enthält. Das erste Mitglied des Kuiper-Gürtels wurde 1992 entdeckt, inzwischen kennt man etwa 400 Objekte. Insgesamt dürften mehrere zehntausend dieser Himmelskörper jenseits des Planeten Neptun ihre Bahnen ziehen. „Solange wir den Kuiper-Gürtel nicht gründlich durchsucht haben, kennen wir die Ausdehnung und den Inhalt unseres Sonnensystems noch lange nicht“, betonte Millis.

„2001 KX76“ befindet sich zurzeit in einer Entfernung von 6,4 Milliarden Kilometern zur Sonne. Der Brocken hat eine rötliche Farbe, wie sie für die primitiven Körper des Sonnensystems typisch ist. Er scheint sich in einer so genannten Resonanz mit Neptun zu befinden: Während Neptun drei Umläufe um die Sonnen vollendet, kreist „2001 KX76“ viermal um das Zentralgestirn.

Ute Kehse
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