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Energiebilanz der Erde im Ungleichgewicht

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Energiebilanz der Erde im Ungleichgewicht
Die Erde absorbiert derzeit mehr Energie von der Sonne, als sie wieder abstrahlt. Das haben amerikanische Forscher bei der Berechnung einer globalen Energiebilanz herausgefunden. Verantwortlich für diese negative Bilanz seien hauptsächlich die Treibhausgase Kohlendioxid und Methan sowie Aerosole, erklärt der Klimaforscher James Hansen von der Nasa.

Das Ungleichgewicht in der globalen Energiebilanz bezeichnet Hansen als Hauptgrund für die Erderwärmung und den damit verbundenen Klimawandel. “Damit liegen wir mit unseren Abschätzungen über anthropogene und natürliche Ursachen richtig”, sagt der Forscher. In ihrem Klimamodell verknüpften die Forscher Messwerte von Satelliten und Meeresbojen zu Energieflüssen in der Atmosphäre und den Ozeanen. Dabei fanden sie heraus, dass die Erde genau 0.85 Watt pro Quadratmeter Fläche mehr absorbiert als sie in den Weltraum zurückstrahlt. Dies erscheine zunächst wenig, sagt Hansen. Doch könnte man damit theoretisch in 10.000 Jahren eine Eismenge schmelzen, die den Meeresspiegel um einen Kilometer ansteigen ließe.

Bei einem Stopp sämtlicher Treibhausgasemissionen würde die Durchschnittstemperatur der Erde trotzdem bis Ende des Jahrhunderts um 0,6 Grad Celsius ansteigen, berechneten die Forscher. Grund ist das träge Verhalten der Ozeane. Der langwierige Austauschprozess zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser der Ozeane dämpft den globalen Wärmeaustausch. Die globalen Durchschnittstemperaturen streben dadurch nur verzögert ein neues Gleichgewicht an. Nach Ansicht der Forscher gebe dies Politikern die Chance, durch schnelles Handeln die Folgen des Klimawandels zu mildern. Gewinnt der Klimawandel jedoch an Fahrt, sei er durch späte Maßnahmen kaum mehr zu bremsen.

Die Ergebnisse der Forscher gehen in den nächsten Statusbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ein, der für das Jahr 2007 vorbereitet wird.

James Hansen (NASA) et al.: Science, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1126/science.1110252

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