„Bisher dachte man, der Neutronenstern im Zentrum von Cassiopeia A weist keine Aktivität mehr auf und kühlt langsam aus“, erklärt Krause. Doch das war offenbar ein Irrtum: Die Wissenschaftler entdeckten zwei verschiedene so genannte Infrarot-Echos rund um die Sternenleiche. Solche Echos entstehen, wenn die hochenergetischen Lichtblitze einer Explosion oder eines Ausbruchs die sie umgebenden Staub- und Gaswolken aufheizen und sie zum Leuchten bringen. Durch die Verfolgung einer solchen Leuchtspur kann der Weg der Energiewelle relativ exakt nachvollzogen werden.
Nach Ansicht der Forscher stammt das eine Infrarot-Echo um Cassiopeia A von der Todesexplosion des Sterns vor 325 Jahren. Das andere Echo ist jedoch viel jünger und stammt wahrscheinlich von einem oder mehreren erst kürzlich erfolgten Ausbrüchen des als inaktiv geltenden Sterns. Möglicherweise handelt es sich bei dem zentralen Objekt von Cassiopeia A demnach um einen „Soft Gamma Repeater“, schließen die Astronomen. Solche Neutronensterne haben ein ungewöhnlich starkes Magnetfeld und zeigen in regelmäßigen Abständen starke Gamma- und Röntgenausbrüche. Weitere Messungen mit „Spitzer“ und anderen Teleskopen sollen diese Vermutungen nun bestätigen.
Oliver Krause ( Universität von Arizona, Tucson) et al., Science, Bd. 308, S. 1604